Die Pille
Der Tod steht im Kleingedruckten
Sie ist wohl das beliebteste Verhütungsmittel in Deutschland und auf der ganzen Welt. Sie punktet vor allem dadurch, dass sie leicht einzunehmen ist. Auch, so das allgemeine Verständnis, sei sie auch gut verträglich. Ein fataler Irrtum, der von einigen gewollt, von den meisten geglaubt wird. Sicherheit in Knopfform - die sogenannte Anti-Baby-Pille.
Laut ProFamilia, das führende Beratungsinstitut in Deutschland, wobei Beratung in diesem Fall die Propagierung von sexuellem Vergnügen ohne Einschränkungen und Abtreibung als probates Mittel zum Zweck bedeutet, nehmen über 70 Prozent der Frauen zwischen 20 und 29 Jahren und mehr als 40 Prozent der Frauen ab 30 Jahren die Pille (http://www.profamilia.de/menue-kopfzeile/leichte-sprache/pro-familia/beratungsstellen.html). In Deutschland sind es immerhin 53 Prozent aller Frauen, die mit der Pille verhüten (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung).
Nun ist aber auch bekannt, dass das Register der Nebenwirkungen der Pille auf dem Beipackzettel mehr das Format eines deutsch-bürokratischen Gesetzesentwurfs hat, endlos lang und nicht verständlich. Also muss die Pille doch auch einige Haken haben. Haken, die in der öffentlichen Diskussion jedoch nicht auftauchen. Auch ist es interessant, dass führende Feministinnen die Pille in der Zwischenzeit ablehnen. Grund: Unterdrückung der Frau durch den Mann. Spätestens jetzt muss auch der völlig unbedarfte Leser stutzig werden: Was? Die Pille wirkt "emanzipationshemmend"? Dabei wurde doch die Pille in den 68er-Revolten als der Weg zur (sexuellen) Selbstbestimmung der Frau, frei nach dem Motto "Mein Bauch gehört mir", als das Emanzipationssprungbrett schlechthin verklärt. Auch hier lohnt es sich nachzuhaken.
Und dann wäre noch der nicht ganz unbedeutende Umstand, dass, auch in der Pille-afinen Wissenschaft und Medizin sich die "Vermutungen" häufen, dass die Pille womöglich doch nicht ganz nur auf Verhütung setzt. Der Begriff "Abtreibung" liegt in der Luft.
Genau diese drei Punkte sollen nun Gegenstand dieses Aufsatzes sein:
1. Die Pille: Schädlich für die Frau
2. Die Frau: Zwischen Enthemmung des Mannes und Lustobjekt
3. Die Pille: der Tod im Kleingedruckten
Um zu verstehen, warum die Pille so zum Kassenschlager und überhaupt notwendig geworden ist, scheint es angemessen, ihre Geschichte ein wenig näher zu beleuchten. Sowohl der wissenschaftliche Werdegang, von ersten Versuchen im Labor bis hin zum Patenten, als auch der ideologische Hintergrund und Nährboden, auf dem die Idee der Pille gewachsen ist, ist hierbei interessant.
Die Entwicklung der Pille reicht bis in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück und spielte sich in den USA ab. 1921 führte Ludwig Haberlandt das erste Mal Versuche an Ratten durch, um zu ergründen, wie der weibliche Zyklus funktioniert. Dabei fand er heraus, dass der Eisprung bei einer Ratte ausblieb, wenn er ihr in die Eierstöcke die Hormone aus den Eierstöcken einer trächtigen Ratte injizierte. Das Prinzip der künstlichen Verhütung war geboren.
1951 wurde von Carl Djerassi, einem jungen Chemiker, das erste orale Präparat zur Verhütung entwickelt. Nachteil war jedoch, dass es in hohen Dosen verabreicht werden musste. Es wurde unter dem Namen Norethisteron bekannt. Zur gleichen Zeit synthetisierte Frank B. Colton ein ähnliches Präparat. Beide dachten jedoch noch nicht an ein Verhütungsmittel, das der breiten Öffentlichkeit zugänglich sein sollte.
Auf diesen Gedanken kam Margaret Sanger. Margaret Sanger war Feministin und Frauenrechtlerin, die sich früh für Geburtenkontrolle einsetzte. Sie war Mitglied in mehreren kommunistischen Vereinen und eröffnete 1916 die erste Geburtenkontrollklinik, sprich Abtreibungsklinik, in Brooklyn. Zusammen mit der Multimillionärin Katherine McCormick beauftragte sie den Biologen Gregory Pincus, ein Präparat zu entwickeln, dass "ein perfektes Verhütungsmittel sei, das wie Aspirin zu schlucken wäre."
Zusammen mit dem Gynäkologen John Rock gelang es ihm, auf der Basis der Erkenntnisse von Djerassi und Colton, das Dosierungsproblem zu lösen. Die sogenannte Anti-Baby-Pille war erfunden.
1954 starteten erste klinische Versuche an 50 Frauen. "Am 11. Mai 1960 wurde die Pille als offizielles Verhütungsmittel in den USA zugelassen. 1961 nahmen bereits 400.000 Amerikanerinnen die Pille. 1963 schon 2,3 Mio. und 1965 3,8 Mio." (Marx, Gabriele M., Die Pille, Vom Aufgang bis zum Untergang. Sarto Verlag, Königstein i.T. 2008, S. 19)
Pincus meinte zu seiner Arbeit: " Ich interessiere mich nicht für die Folgen meiner Arbeit." Und John Rock äußerte sich zu den Versuchen an befruchteten Eizellen: "Es fiel mir nicht schwer, mir vorzustellen, dass diese winzigen Zellen, die schließlich bei richtiger Pflege zu Erwachsenen heranwachsen würden, noch nicht wirkliches menschliches Leben waren." (Asbell, Die Pille, Fischerverlag 1998, S. 174f).
Interessant sind auch die ideologischen Fundamente, auf denen die Ausbreitung der Pille in der Gesellschaft beruhen. Die Pille kam das erste Mal 1960 als Verhütungsmittel in den USA auf den Markt. In Deutschland hat der große Vertrieb dieses Produktes aber erst Ende der 60er, Anfang der 70er begonnen. Denn die Verbreitung der Pille war an das Aufkommen der 68er Revolution gekoppelt. Denn in dieser Kulturrevolution, hin zur Kulturlosigkeit, wurde die sogenannte sexuelle Befreiung des Menschen eingefordert. Zentrales Thema hinter diesen Forderungen war das Loslösen der Sexualität von der Fortpflanzung.
Bis zu diesem Zeitpunkt war die Sexualität des Menschen fest mit seiner Fortpflanzung verbunden. Denn die Natürlichkeit der Sexualität beruht gerade auf dem Zusammenhang zwischen Sexualität und ihrem Sinn: Der Fortpflanzung, dem Arterhalt wenn man so will. Daher ist jede Zuwiderhandlung gegen dieses Prinzip unnatürlich und schädlich für den Menschen.
Der Mensch muss aber geistig widerstandsfähig sein, um Strukturen aufrecht zu erhalten, die seinem Leben Sinn und Ordnung geben. Daher sind Identität und allgemeingültige ethische Normen von großer Wichtigkeit, um nicht die Kontrolle über seine Triebe zu verlieren.
Nun aber sollte die Sexualität aus dieser Kausalkette herausgelöst werden und da bot sich die Pille als Lösung an. Denn für Vordenker der sexuellen Revolution wie Herbert Marcuse und Wilhelm Reich war Ehe und die damit einhergehende Kontrolle der menschlichen Sexualität Ursache für die kapitalistischen und autoritären Strukturen in Deutschland, die es zu zerstören galt. Da sie ja dem marxistischem Ideal im Wege ständen.
Warum wollte man aber unbedingt diese unnatürliche Einstellung des Menschen zu seiner Sexualität erreichen? - Um die Zerstörung der identitätsstiftenden Institutionen und moralische Grundhaltungen zu erreichen. Um den Menschen zu atomisieren und dadurch leicht beeinflussbar zu machen, mit dem Ziel, ihn umzuformen und einen neuen Menschen zu schaffen.
Spätestens jetzt erkennt man die Ideologie, die hinter dieser angeblichen Befreiung steht. Die Rede ist vom Sozialismus und seinem Traum nach einem neuen Menschen. Um diesen Traum zu verwirklichen, muss man eben die identitätsstiftenden Institutionen, also Ehe, Familie, Nation und Religion zerstören. Ehe und Familie sollen genau durch die sogenannte sexuelle Befreiung, die durch die Pille leider wesentlich ermöglicht wurde, dekonstruiert werden. Dabei leisten auch Konstrukte wie "Gender Mainstreaming" Hilfestellung, die im Grunde nur eine direkte Folge des Dekonstruktivismus sind. Dieser hat wiederum die sexuelle Revolution hervorgebracht und gründet sich im Sozialismus.
Der Sozialismus hat in seiner klassischen Form versagt. Man muss sich nur das Projekt UdSSR oder das Dritte Reich in Deutschland anschauen. Der klassische Weg, der von Marx in seinen Schriften begründet und von Adorno und Horkheimer in ihrer "Dialektik der Aufklärung" erweitert und verfeinert wurde, hat nicht funktioniert. Sowohl die UdSSR als auch der National-Sozialismus sind untergegangen.
Um den Sozialismus doch noch verwirklichen zu können, muss ein anderer Weg gefunden werden. Einen Weg hat dann auch Jean-Paul Sartre gefunden, Philosoph und prominentester Vertreter der atheistischen Schule des Existentialismus. Er nimmt auf die Revolution 1968 großen Einfluss. Jeder der Revolutionäre, der was auf sich hielt, hat Sartre gelesen. Zwar dürften die Wenigsten ihn vollkommen verstanden haben, aber gelesen hat man ihn dennoch.
Genau das hat Heinrich Kentler, selbst Anhänger der sexuellen Revolution, in seinem Buch "Sexualerziehung" ( Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1981 ) beschrieben.
Und wie von ihm angeregt, veränderte man nun die Vorgehensweise der sozialistischen Revolution. Man verließ den klassischen Weg des Klassenkampfes und machte sich die Psychoanalyse Freuds zu eigen, denn darin sah man das perfekte Werkzeug, um den Traum vom neuen, freien und gleichen Menschen zu erreichen. Diese Verquickung von sozialistischen Theorien von Marx und der Frankfurter Schule um Horkheimer und Adorno mit der Psychoanalyse Sigmund Freuds zeigt den Weg in eine neue Weltordnung mit einem neuen Menschen auf.
Die sogenannte sexuelle Befreiung des Menschen ist also nur ein Mechanismus, um die Menschen zu beschäftigen, aus ihren gesunden Bindungen der Gemeinschaft zu lösen, zu atomisieren und dadurch beeinflussbar zu machen. Ist das mal erreicht, der Mensch aus der Familie herausgelöst, erhält man ein bindungs- und beziehungsunfähiges Individuum, das nur darauf aus ist, seinen Sexualtrieb auszuleben. Mit dieser Vorgehensweise hat man sowohl die Ehe als auch die Familie schachmatt gesetzt. Da man aber nur dann eine gesunde Beziehung zu seiner Nation als größeres Ganzes aufbauen kann, wenn das Familienleben intakt ist, fällt damit auch diese Institution. Die Religion entfällt ebenfalls, da das Religiöse nur dort gedeihen kann, wo es Normen und Werte gibt. Diese wurden aber in der 68er Revolution, ganz in sozialistischer Manier, über Bord geworfen. Außerdem haben sich sowohl die Konzilskirche als auch die evangelische Kirche von ihre Prinzipien in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr verabschiedet und sich einem Konformismus und Egalitarismus verschrieben, der ihre Glaubwürdigkeit ausgehöhlt hat. Folge sind schwindende Mitgliederzahlen und leere Kirchen.
Somit ist die Bahn frei für den Traum des neuen Menschen. Ein Mensch, der isoliert, ohne Identität und Individualität nur vor sich hin lebt, frei von allem, was ihn als einen bewusst lebenden und frei entscheidenden Menschen definiert.
Obwohl die Pille im Gesamtgefüge wohl eher die Rolle eines Werkzeugs in der sozialistischen Revolution einnimmt, so ist es doch ein wichtiges Rädchen im Getriebe, das dieses ganze Streben nach dem neuen Menschen in der neuen Welt ermöglicht hat. Ein Streben, dass fast am Ziel angelangt ist. Nun soll also das Phänomen "die Pille" in den drei oben genannten Punkten untergliedert, genauer untersucht werden.
Zunächst einmal ist die Pille ein Präparat, das hauptsächlich aus Hormonen in hoch konzentrierter Form besteht. Mit der Einnahme der Pille wird somit der komplette Hormonhaushalt der Frau auf den Kopf gestellt. Die ganzen Mechanismen, die über Hormone gesteuert werden, werden massiv gestört. Sei es jetzt der Zyklus einer Frau, der mit diesem Präparat unterdrückt wird, oder sei es die hormonelle Umstellung, die in der Pubertät gestört wird. Solche massiven hormonellen Eingriffe in die Natur des weiblichen Organismus führen bei vielen Frauen zu psychischen Beeinträchtigungen wie Depressionen, was in den Beipackzetteln auch als Nebenwirkung angegeben wird. Die Zahlen schwanken zwar, aber je nach Studie leiden zwischen 30 und 60 Prozent der Frauen, die die Pille einnehmen, unter Depressionen. Grund dafür ist der andauernde Zustand der Unfruchtbarkeit, den die Pille mit ihren hochdosierten Hormonen im weiblichen Körper erzeugt. So führt dann ein solcher Eingriff in die Natur - gewollte praktische Sterilisation! - häufig tatsächlich zu Depressionen.
Auch klagen rund 40 Prozent der betreffenden Frauen über starke Kopfschmerzen und Migräne. Aber statt die Pille abzusetzen, nehmen viele Frauen gegen diese Schmerzen Schmerzmittel, also eine noch stärkere Belastung für die Frau. Außerdem wurde festgestellt, dass 60 bis 70 Prozent der Frauen, die die Pillen nehmen, mit Chlamydien infiziert sind. Chlamydien sind Erreger, die die Geschlechtsorgane schädigen und in 25 Prozent der Fälle zu einer dauerhaften Sterilisation, Unfruchtbarkeit, führen.
Bekannt ist auch, dass die Pilleneinnahme das Risiko, an Lebervergrößerungen, Leberzirrhose und Tumoren zu erkranken, erhöht. Auch steigt das Risiko an, einen Schlaganfall zu bekommen. Wenn man diese Faktoren nun zusammenzählt, ist es doch mehr als verwunderlich, dass sich allein in Deutschland Millionen von Frauen diesen Gefahren aussetzen, nur um die angebliche sexuelle Freiheit genießen zu können. Dabei ist ebenso nachgewiesen, dass nach längerer Einnahme die sexuelle Lust verschwindet, zumindest aber stark nachlässt. Diese Frauen setzten sich also nicht nur den mannigfaltigen Gefahren für ihre Gesundheit aus. Zusätzlich nehmen sie auch in Kauf, wenn sie mit Einsetzen der Geschlechtsreife anfangen die Pille zu nehmen, mit Ende zwanzig keine sexuelle Lust mehr verspüren zu können. Der Traum von Kindern, sofern sie solch einen Traum hegen, wird, wenn nicht schon durch Sterilität, dann dadurch zunichte gemacht, zumindest erschwert.
Warum nehmen denn die Frauen dann noch diese Pille, die ihnen ja offensichtlich mehr Nachteile als sogenannte Vorteile bringt? Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens sind und werden diese Frauen offensichtlich nicht richtig darüber informiert, welche Risiken es birgt, die Pille zu konsumieren. Und zweitens wird ihnen die Pille von den Medien immer noch als der beste Weg in die Emanzipation verkauft. Wird ja ihnen massiv suggeriert, dass sie nie werden richtig leben können, wenn sie nicht die Pille nehmen und sich somit sexuell "befreien". Drittens herrscht in unserer Gesellschaft eine Überbewertung der Sexualität und ihre Stilisierung als Selbstzweck. Insofern ist die Gesellschaft übersexualisiert, da die Befriedigung des Sexualtriebes über die geistig-geistliche Komponente des Menschseins gestellt und somit in einer unzulässigen Weise geradezu vergöttlicht wird. Knapp 50 Jahre linker Indoktrination ist es zu verdanken, dass dieses Bild in den Köpfen viele Menschen fest verwurzelt ist. Das Bild vom Menschen, der praktisch nur für die Auslebung seiner Sexualität existiere und das als höchstes Ziel ansähe. Eine Sexualität, losgelöst von edler und selbstloser Liebe oder der natürlichen Ausrichtung auf den Kindersegen. Die Sexualität als Selbstzweck.
So stellte auch der atheistische Philosoph Horkheimer fest: "Die Pille müssen wir mit dem Tod der erotischen Liebe bezahlen."
Anzumerken ist noch, dass die Pille nicht nur krank macht, sie tötet auch. So beziffert Lauritzen in seinem Aufsatz "Tödliche Nebenwirkungen unter der Pille" die Mortalitätsrate mit 3,5 auf 100.000 Anwenderinnen. Medikamente mit geringerer Mortalitätsrate, beispielsweise der Cholesterinsenker Lipobay, wurden sehr wohl vom Markt genommen. Warum dann nicht auch die Pille? Weil Lipobay eben einfach nur ein Medikament war und die Pille mehr ist als das. Sie ist Ideologie in Tablettenform!
Christian Schumacher
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