Halloween als Einstiegsdroge
Aus Irland über die USA nach Europa zurück
Halloween ist für viele der große, neue Spaß aus den USA. Doch übersieht man
dabei leicht den heidnischen Hintergrund dieses erschreckenden Treibens. Und es
gibt Menschen, die solche Beschwörungen sehr viel ernster nehmen, als man es für
möglich hält.
Schmückten früher im Herbst Papierdrachen oder gepresste Blätter die Fenster, so
findet man dort heute Hexen, Gespenster und Kürbisfratzen. Halloween ist
angesagt. Was früher nur dem vom Heimweh geplagten US-Soldaten oder dem
Horrorfan ein Begriff war, ist das Fest der Stunde. Dass die Spiel- und
Süßwarenindustrie damit Geld verdient, verleiht der Geschichte zusätzliche
Durchschlagskraft. Die „Fachgruppe Karneval“ im Verband der Spielwarenindustrie
vermeldete im Jahr 2000 zehn Millionen Mark Halloween-Umsatz.
Diese Welle schwappt aus den USA herüber, doch die Ursprünge liegen in Irland.
In der Nacht zum 1. November, in der das keltische Jahr zu Ende ging, wurde von
den Druiden, den keltischen Magiern, der Todesfürst Samhain geehrt. Die Kelten
glaubten, dass er den Seelen derer, die im vergehenden Jahr gestorben waren, in
dieser Nacht erlaubte, nach Hause zurückzukehren. Als Schutz und zur
Besänftigung der Geister entzündeten die Druiden Feuer und opferten darauf
Getreide. Ziemlich sicher ist, dass dabei auch Tiere und Menschen geopfert
wurden. In den USA verschwindet jedes Jahr eine wachsende Anzahl von Katzen und
Hunden, die zu Halloween rituell geschlachtet werden.
Als weiteren Schutz vor den Geistern stellten die Kelten vor ihren Häusern
kleine Gaben auf, welche die Geister besänftigen sollten. Heute finden wir
diesen Brauch in Form des „Trick or Treat“ wieder. Dabei ziehen die Kinder von
Haus zu Haus und verlangen Süßigkeiten (treats). Wenn sie nichts bekommen,
drohen sie, dem Hausbesitzer einen Streich (trick) zu spielen.
Die Gesinnung der Kelten
Bei der Christianisierung der Kelten wurde wenig Wert auf echte
Gesinnungsänderung gelegt. Unter Papst Gregor IV. wurde das Samhain-Fest
christlich umgedeutet. Gregor legte 835 das Allerheiligen-Fest, das ihm
inhaltlich am verwandtesten erschien, vom 13. Mai auf den 1. November.
Allerheiligen heißt auf Altenglisch All Hallows, und der Abend davor All Hallows
Eve. Daraus wurde Halloween. Mitte des 19. Jahrhunderts brachten irische
Einwanderer den Brauch nach Amerika, wo er, mit oder ohne religiösen Inhalt,
bald Verbreitung fand.
Halloween oder Samhain ist heutzutage einer der Großen Hexensabate und
„vielleicht das bedeutendste Fest unter Hexen und Neu-Heiden“. Hexen schreiben
über Halloween: „Als Fest der Wahrsagerei ist dies die Nacht par excellence“
(Zitate aus den Internet-Seiten verschiedener Hexengruppen).
Während viele Menschen das Ganze für Spaß halten und der Meinung sind, dass es
so etwas wie Teufel, Geister oder Hexen nicht gebe, wächst die Zahl der Anhänger
von Hexen- und Satanskulten beständig. Partys werden mit Spielen wie
„Mumienwickeln“, „Leichenjagen“ und „Der Tod geht um“ aufgepeppt. In Deutschland
zählt man mehr registrierte Wahrsager als Pfarrer. Die Schwierigkeit ist, dass
viele Leute die Gefahr harmloser Gruseleien oder okkulter Praktiken
unterschätzen. In der Suchtprävention ist man konsequenter. Hier kennt man den
Begriff der „Einstiegsdroge“.
Gott warnt vor Okkultem: „Niemand soll wahrsagen, zaubern, Geister beschwören
oder Magie treiben. Keiner darf mit Beschwörungen Unheil abwenden, Totengeister
befragen, die Zukunft vorhersagen oder mit Verstorbenen Verbindung suchen“ (5.
Mose 18,9ff.).
Aus: Südwest Presse, Wolfgang Hutter