Kein Beweis gegen die
Jungfräulichkeit Mariens
Immer wieder beruft man sich auf angeblich
schlagkräftige Argumente, wenn man den Glauben der Kirche in Frage stellen
möchte. Selbst Theologen, die ja eigentlich dazu berufen sind, den Glauben der
Kirche darzulegen und zu vertiefen, leugnen leichtfertig den kirchlichen Glauben
um irgendwelcher Meinungen oder menschlichen "Weisheiten" willen, die sich bei
genauerem Hinsehen jedoch als völlig falsch oder absurd herausstellen. Dazu
gehören auch so manche "wissenschaftliche Aussagen" von Exegeten, die keineswegs
haltbar sind, was aber oft lange nicht zur Kenntnis genommen wird.
So wurden u. a. auch vom "katholischen" Exegeten Rudolf Pesch ein Knochenkasten,
der angeblich von Jakobus, einem Bruder Jesu, stammen sollte, als "Beweis" gegen
die immerwährende Jungfräulichkeit der Gottesmutter herangezogen. Nun stellt
sich eine solche Argumentation aber wissenschaftlich als falsch heraus:
"Die beiden jüngsten vermeintlich spektakulären archäologischen Funde aus Israel
sind einwandfrei Fälschungen. Das ergab eine Untersuchung der israelitischen
Altertumsbehörde, über die das israelische Fernsehen am Sonntagabend vorab
berichtete. Ein antiker Knochenkasten mit der Aufschrift 'Jakob, Sohn des Josef
und Bruder des Jesus', sollte ein archäologischer Beweis für die historische
Existenz des Jesus von Nazareth sein. eine Schrifttafel, die angeblich aus dem
Salomonischen Tempel stammte, sollte die Existenz des so genannten Ersten
Tempels belegen. Beide archäologischen 'Funde' aus dem Privatbesitz des Tel
Aviver Sammlers Oded Golan machten im vergangenen Jahr international
Schlagzeilen.
Die Untersuchung der Antikenbehörde soll in dieser Woche nach Übergabe an das
Erziehungsministerium veröffentlicht werden. Nach Angaben des Fernseh-Berichts
prüften zwei Archäologen-Teams die Form der in den Stein geritzten hebräischen
Buchstaben sowie die Patina. Letztere bildet sich durch Einflüsse von Witterung,
Wasser und Mineralien, wenn steinerne Funde in der Erde lagen. Nach
Expertenmeinung konnte die Patinaschicht auf beiden Fundstücken 'wegen der seit
2000 Jahren im Land bestehenden Wasserverhältnisse unter keinen Umständen
entstehen." (DT 17. Juni 2003, S. 9, zitiert nach: Kirchliche Umschau
Juli/August 2003, S. 5).
Die scheinbar so "wissenschaftliche" Argumentation gegen Glaubenswahrheiten wie
die immerwährende Jungfräulichkeit Mariens erweist sich einmal wieder - vom oben
genannten, aber auch von anderen Gesichtspunkten her! - als unhaltbar und als
bloße Ideologie!
Thomas Ehrenberger