Pfingsten

„Er führte sie hinaus bis nach Bethanien, erhob Seine Hände und segnete sie. Und während Er sie segnete, schied Er von ihnen und fuhr in den Himmel auf. Sie fielen anbetend vor Ihm nieder. Dann kehrten sie hocherfreut nach Jerusalem zurück. Sie waren immer im Tempel und lobten und priesen Gott“ (Lk. 24,50ff.).
Vielleicht geht es manchem Jünger Jesu Christi heute so wie den Aposteln damals: Er durfte Jesus kennenlernen, durfte lange an Seiner Seite gehen, geistliche und vielleicht auch körperliche Wunder sehen und erleben, die Er gewirkt hat. Er hat Jesus dann auch an seiner Seite gewusst, als es galt, Kreuz und Verfolgung mit Ihm zu tragen, und dann auch immer wieder die Kraft und die Freude Seiner Auferstehung, Seines Sieges über Tod und Teufel mit Ihm, Seinem Herrn und Erlöser geteilt.
Wie schön ist es, in der Gegenwart Jesu Christi zu leben: „Selig die Augen, die sehen, was ihr seht! Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und sahen es nicht, wollten hören, was ihr hört, und hörten es nicht!“ (Lk. 10,24), hat Jesus selbst zu Seinen Jüngern gesagt und sie so auf die unvorstellbare Gnade, die ihnen geschenkt war, aufmerksam gemacht.
Und dennoch erscheint es auch immer wieder vielen Christen so, wenn sie auf den Zustand der Welt oder auch der Kirche heute blicken, als ob Er sich von der Erde in den Himmel zurückgezogen hätte und wir nun fast wie Waisen in einer gottlosen Welt leben! Kann das sein?
Wie menschlich unvorstellbar ist es doch, dass Jesus nicht immer in gleicher Weise sichtbar hier auf Erden unter Seinen Jüngern weilt. Hat das nicht auch die Jünger damals sehr bewegt? Wie konnte es sein, dass Jesus nun plötzlich von Seinen Jüngern scheiden wollte, dass Er sie scheinbar wieder verlässt, nachdem Er ihnen doch die Freude Seiner Auferstehung mitgeteilt hat und sie so schon einen Vorgeschmack des Anteils an Seinem neuen Leben in Herrlichkeit erleben ließ?
So mancher klagt darüber, dass der liebe Gott angeblich so fern ist, dass Er sich so sehr zurückhält, so wenig sichtbar ist, kurz, dass Er sich offenbar vor uns zurückgezogen hat oder uns allein lässt. Wo ist Gott? So fragen viele Menschen heute.
Müssten wir nicht viel mehr von Gottes Eingreifen „sehen“ um an Ihn glauben zu können? Selbst den Aposteln, die doch so große und wunderbare Taten und Erscheinungen Gottes durch Jesus Christus miterlebt hatten, kamen bisweilen ähnliche Gedanken. „Wenn ich nicht an Seinen Händen das Mal der Nägel sehen und meinen Finger nicht in die Stelle der Nägel und meine Hand nicht in Seine Seite legen kann, glaube ich keineswegs“ (Joh.20,25), erwiderte der Apostel Thomas seinen Mitaposteln, als sie ihm davon berichteten, wie Jesus ihnen als der von den Toten Auferstandene erschienen war!
Jesus weicht dieser unausgesprochenen Bitte, die sich hinter den scheinbar trotzigen Worten verbirgt, nicht aus. Er erscheint acht Tage darauf wieder Seinen Jüngern und offenbart Thomas Seine Wunden und Seine durchbohrte Seite. Er weiß, dass es Thomas nicht darum gegangen ist, die Wahrheit und die Offenbarung Gottes zurückzuweisen, sondern dass sein Herz vor Schmerz ganz verwirrt war, dass er es nicht fassen konnte, Seinen Herrn und Erlöser durch den furchtbaren Tod am Kreuz verloren zu haben und nun auch noch sich selbst, der doch Jesus auch über alles liebte, von der Gnade eines Wiedersehens, das der Herr offenbar den anderen Aposteln gewährt hatte, scheinbar ausgeschlossen zu sehen.
„Mein Herr und mein Gott!“ (Joh. 20,28), fließt da dem Apostel plötzlich ein Bekenntnis des Glaubens über die Lippen, das viel tiefer geht, als bloß ein Erkennen oder Anerkennen Jesu als Messias.
„Weil du mich siehst, Thomas, glaubst du? – Selig, die nicht sehen und doch glauben!“ (Joh. 20,29), antwortet ihm Jesus.
Was wollte Jesus damit sagen? Gibt es im Glauben keine wirkliche Erkenntnis? Sollen wir einfach kritiklos und ohne nachzudenken, also völlig losgelöst von jeder Vernunft, an alles Mögliche, was uns erzählt wird, „glauben“ oder im Dunkel eines völligen Nicht-Wissens, also gänzlicher Un-Vernunft, einfach willkürlich irgendeinen „Gott“ oder „Willen Gottes“ blind behaupten?
Aber warum ist Er dann dennoch auf das Verlangen und den Wunsch des Apostels Thomas eingegangen? Warum hat Er schon vorher, als Er sich den übrigen Aposteln als Auferstandener gezeigt hatte, nicht nur blinden Glauben an Seine Auferstehung eingefordert, sondern zu ihnen gesagt: „Weshalb seid ihr erschrocken, und warum steigen Zweifel auf in euren Herzen? Seht meine Hände und meine Füße! Ich bin es selbst! Betastet mich und seht es ein! Ein Geist hat doch nicht Fleisch und Bein, wie ihr es an mir seht!“ (Lk. 24,39).
Wie schwerfällig erscheinen die Apostel im Glauben, sie, die doch so viele Wunder und Großtaten Jesu miterlebt hatten, die Seine wunderbare Verkündigung der Frohbotschaft vom Reiche Gottes und von der Erlösung mit eigenen Worten gehört hatten! Wie sehr ließen sie sich offenbar von einem blinden Schmerz niederbeugen und verwirren, der ihr Vertrauen völlig zerstört und gehemmt hatte und ihren Blick von Gott und ihrem Meister so sehr abgewandt hatte, so dass sie Seine Gegenwart sogar dann kaum mehr wahrnehmen wollten oder konnten, als Er doch mitten unter ihnen und vor ihnen stand!
Der heilige Evangelist Lukas beschreibt die Verwirrung, der sie, denen Er doch früher immer wieder Seinen bevorstehenden Tod, aber auch Seine Auferstehung vorhergesagt hatte, sich in ihrer Not selbst überlassen hatten, so dass ihr Herz für ihren Meister und die von Ihm kommenden Wohltaten Gottes beinahe blind geworden war: „Nach diesen Worten zeigte Er ihnen Hände und Füße. Allein vor Freude und Staunen konnten sie es noch nicht glauben und staunten nur. Darum fragte Er sie: ‚Habt ihr etwas zu essen da?‘ Sie reichten ihm ein Stück gebratenen Fisches und eine Honigscheibe. Er nahm es und aß vor ihren Augen“ (Lk. 24,40ff.).
Von einer ähnlichen Verwirrung und stumpfsinnigen Trauer lassen auch viele heute sich immer wieder leiten oder verführen, besonders, wenn die Not in Kirche und Welt manchmal so groß erscheint, dass menschliches Tun scheinbar nichts mehr vermag. Wie sehr sind wir alle in Gefahr, unseren Blick von Gott abzuwenden und so gerade dann scheinbar kein Vertrauen mehr in Gott setzen zu können, wenn wir es am notwendigsten bräuchten, so dass wir in der Not beinahe blind für Gott werden, obwohl Er uns doch dann besonders nahe ist?
Das Wort „Selig, die nicht sehen und doch glauben!“, welches Jesus zu Thomas gesprochen hat, ist nicht die Forderung eines leeren und blinden „Glaubens“ im Sinn einer bloßen Worthülse, die nichts in sich enthält und mit der man jeden Wahrheitsanspruch für den „Glauben“ aufgibt oder aufgegeben hat.
Jesus unterstützt unser Interesse an einer Bestätigung der Wahrheit und an wirklicher Erkenntnis der Wahrheit, sonst hätte Er nicht so viele Zeichen und Wunder gewirkt und sich auch Seinen Jüngern nicht so eindrücklich geoffenbart, die vor lauter Kummer in ihren Herzen so hoffnungslos für den Glauben an Gott und an Seine Wahrheit geworden waren und sich dadurch offenbar auch fast in eine Art geistlicher „Blindheit“ hineintreiben ließen!
Mit der Antwort „Selig, die nicht sehen und doch glauben!“, die Jesus dem Thomas gibt, als Er sich zugleich sichtbar vor seinen Augen lebendig als Sieger über Sünde offenbart, ist ein milder Tadel Gottes an unsere oft trotzige Art, „sinnliche“ Erfahrung dort einzufordern, wo es um übersinnliche und geistliche Wahrheiten geht, welche über allem Weltlich-Sinnlichen stehen, weil sie von Gott kommen und Gott selbst zum Inhalt haben.
Es ist ein Anruf an Thomas, der doch schon so viele wunderbare Zeichen und so viele Hinweise Gottes als Apostel Jesu erfahren und aus Seinem Mund auch schon lange vor Jesu Tod mehrfach die Verheißung Seiner Auferstehung vernommen hat, sich bewusst zu werden, wie unsinnig und überflüssig seine „trotzige“ Forderung nach einer weiteren „sinnlichen“ Erfahrung eigentlich war. Hätte er doch längst aus aus den Werken und Worten Jesu, die über Jahre sehen und hören durfte, erkennen können, dass das, was die übrigen Apostel ihm vom Auferstandenen erzählten, der Wahrheit entsprechen musste!
Gott spricht zu uns zwar auch über unsere Sinne, aber wir können die Wahrheit nur verstehen, wenn wir als geistige Wesen auch unseren Geist für die Wahrheit öffnen. Nur so wird der Sinn hinter aller sinnlichen Wahrnehmung offenbar.
Wir entnehmen dem Wort Jesu also auch eine Warnung vor einem Sich-Verschließen in einer nur materiell-sinnlichen Welt, wie wir es auch heute bei vielen Zeitgenossen erleben. Es ein Hinweis darauf, dass wahre Erkenntnis und wahres Sehen der Wirklichkeit vernunftgemäß immer über die bloß tote Materie hinausweist. Erkenntnis ist niemals nur „sinnlich“, sondern immer ein geistiger Akt, den nur ein geistiges Wesen und Ebenbild Gottes vollziehen kann. Die Vollendung aller geschöpflichen Erkenntnis und die wahre Erfüllung unseres irdisch doch so begrenzten Lebens und Strebens findet sich dort, wo das Geschöpf Seinem Schöpfer in der Erkenntnis und Anerkenntnis der Offenbarung Seiner vollkommenen Heiligkeit und Güte begegnet.
Als Ebenbilder Gottes tragen wir immer schon ein Bild Gottes und damit auch des absolut Guten und des Sinnes aller Wirklichkeit ursprungshaft in unseren Herzen. Die übernatürliche Offenbarung Gottes baut auf dieser natürlichen Erkenntnismöglichkeit Gottes auf und setzt sie voraus.
An diese Offenbarung Gottes vor unserem leiblichen, aber auch vor unserem geistigen Auge, welche Thomas doch schon so überreich in den Jahren seines Wandels mit Jesus zuteil geworden war und welcher sich jeder Mensch in Glaube, Hoffnung und Liebe öffnen soll, um wahr und recht erkennen zu können, erinnert Jesus Seinen Apostel, als Er sich ihm als Auferstandener offenbart. Im Licht, das Gott selbst ist, können und sollen wir hinter allem „Sinnlichen“ auch den Sinn erkennen und verstehen, der über das bloß „Materielle“, das für sich allein sinnlos bleibt, hinausweist. Und so wird im übernatürlichen Licht, mit dem der Auferstandene unsere Herzen erleuchten will, aus dieser „sinnlichen“ Begegnung für Thomas plötzlich wieder der Sinn klar und deutlich, den Gott uns durch Seine Offenbarung erschließt und an den sich Thomas nun wieder nach all der Verdrängung erinnert, und er ruft vom Heiligen Geist erfüllt aus: „Mein Herr und mein Gott!“ (Joh. 20,28).
Wie sehr waren Glaube, Hoffnung und Liebe der Apostel in der Not auf die Probe gestellt worden, wie schnell hatten sie sich von ihrem festen und vertrauensvollen Blick auf Jesus, der plötzlich als der Mann der Schmerzen vor ihnen stand und am Kreuz Sein Leben hingegeben hatte, ablenken lassen. Noch fehlte ihnen die übernatürliche Stärkung und Erleuchtung durch den Heiligen Geist!
Immerhin hatte sie die wiederholte Begegnung mit ihrem Herrn und Meister in den vierzig Tagen nach Seiner Auferstehung wieder so weit aufgerichtet und in ihrem Vertrauen gestärkt, dass sie sogar Seine Himmelfahrt nicht mehr wirklich traurig werden ließ. Vielmehr warteten sie, durch den Segen ihres Herrn und Heilandes gestärkt, froh auf den Tröster, den Jesus ihnen zu senden versprochen hatte. Ja, es heißt sogar, dass sie „hocherfreut“ nach der Himmelfahrt Christi waren und Gott im Tempel lobten und priesen: „Während Er sie segnete, schied Er von ihnen und fuhr in den Himmel auf. Sie fielen anbetend vor Ihm nieder. Dann kehrten sie hocherfreut nach Jerusalem zurück. Sie waren immer im Tempel und lobten und priesen Gott“ (Lk. 24,51ff.)!
Das neue Leben in der Freude und in der Gnade ihres auferstandenen Herrn Jesus Christus hat so in ihnen schon zu wirken und sich zu entfalten begonnen, aber noch fehlte ihnen die Kraft und die Weisheit von oben, das Licht und die Stärke des Heiligen Geistes, um es auch vor anderen bezeugen und an andere weitergeben zu können.
Deshalb gebot ihnen Jesus vor Seiner Himmelfahrt, „Jerusalem nicht zu verlassen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, ‚die ihr von mir vernommen habt. Johannes hat mit Wasser getauft. Ihr aber werdet jetzt nach wenigen Tagen mit Heiligem Geist getauft werden … Ihr werdet … die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommt, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, in ganz Judäa und Samaria, ja bis an die Grenzen der Erde‘“ (Apg. 1,4ff.)!
Nach der Himmelfahrt Jesu kehrten die Apostel deswegen zunächst nur nach Jerusalem zurück, „verharrten einmütig im Gebet zusammen mit den Frauen, zumal mit Maria, der Mutter Jesu, und mit Seinen Brüdern“ (Apg. 1,14), bis am Pfingstfest, dem fünfzigsten Tag nach Ostern, „Zungen wie von Feuer erschienen“ und „sich auf jeden von ihnen nieder“ ließen und „alle … mit Heiligem Geist erfüllt“ wurden und „in fremden Sprachen zu reden“ begannen, „wie der Heilige Geist ihnen die Worte eingab“ (Apg. 2,3f.).
Diesem neuntägigen Gebet der Jünger Jesu nach Seiner Himmelfahrt sind bis heute in der Kirche die „Novenen“ (Neun-Tage-Andachten) nachempfunden. Erst mit der Herabkunft des Heiligen Geistes am Pfingstfest vollendete sich die Offenbarung und Gnadenmitteilung Gottes in Seinem Sohn Jesus Christus. Pfingsten wird insofern auch als die Geburtsstunde der Kirche angesehen, weil ab diesem Zeitpunkt die Jünger Jesu die Sendung, die ihnen von Jesus Christus zuteil geworden war, in der Kraft und in der Weisheit Seines Heiligen Geistes im eigentlichen und vollen Sinne erst wahrnehmen konnten.
„Brüder, was sollen wir tun?“ (Apg.2,37), fragten damals die Juden aus aller Herren Länder, die zum Pfingstfest in Jerusalem weilten, nachdem sie das Brausen des Heiligen Geistes im Haus, wo sich die Apostel versammelt hatten, und auch das Reden der Jünger in allen möglichen fremden Sprachen vernommen hatten.
„Bekehrt euch, und ein jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden; so werdet ihr den Heiligen Geist als Gabe empfangen“ (Apg. 2,38 ), erwiderte Petrus den Fragenden als von Christus erwählter Oberhirte der noch jungen Kirche.
Hier zeigt sich, dass die heute immer wieder gehörte Behauptung von „modernen Kirchenvertretern“ völlig falsch ist, dass angeblich die Kirche keine Mission, d.h. keine „Sendung“, zu den „Juden“ habe und es deswegen auch keine „judenmissionarische“ Aktivität der Kirche geben solle! – In Wahrheit sind die Juden nach der Heiligen Schrift und nach dem Auftrag Christi die ersten, an die sich der Aufruf zur Bekehrung richtet, als deren „Messias“ und Heiland Er ja schon Jahrhunderte und Jahrtausende erwartet worden war und für die Er ebenso wie für uns alle vom Himmel herabgestiegen ist, die Ihn jedoch zunächst leider großenteils zurückgewiesen und verworfen haben. Wer Juden, aber auch Heiden, die Erlösung von der Sünde durch Gottes Sohn und Messias, auf den das Volk Israel so lange gewartet hatte, vorenthält, der ist kein Freund dieser Menschen, sondern ein Verächter ihres Heils und letztlich auch ein Feind Gottes, weil Er Gottes Liebe anderen vorenthält, die Gott durch unsere Mitwirkung aber doch der ganzen Welt mitteilen will!
Möge der Heilige Geist unsere Herzen immer mehr erleuchten, damit wir Jesus Christus und das Heil, das Er uns als unser Erlöser gebracht hat, immer tiefer verstehen und auch fähig werden, durch unser Leben zu wahren und glaubwürdigen Zeugen Seiner Liebe zu werden! Möge so das Reich Gottes in den Herzen der Menschen und in der Welt immer mehr wachsen und möge das Böse durch die Kraft des Heiligen Geistes immer mehr an Macht verlieren, in uns selbst, in den Herzen der Menschen, aber auch in der Welt!
Wir sammeln uns als Glieder des mystischen Leibes Christi gerade in Notzeiten, wie wir sie auch heute erleben, im Geist und im Gebet um Maria, um die sich schon damals die Apostel mit der jungen Kirche vereint haben und die auch heute noch von der katholischen Kirche auch als Helferin der Christen verehrt wird, welches Fest wir erst kürzlich wieder gefeiert haben (Fest am 24. Mai), um Gottes Gnade, die Kraft, die Weisheit, aber auch Trost des Heiligen Geistes auf uns und auf die ganze katholische Kirche herabzurufen! Maria ist die schon im Paradies (Gen. 3,15) verheißene Schlangenzertreterin, die den Teufel, der durch den Ungehorsam Adams und Evas Macht über die Menschen bekommen hat, durch ihren Gehorsam Gott gegenüber besiegt und der Welt den Erlöser geboren hat: Jesus Christus, unseren Herrn!
Mag Er uns auch manchmal bei oberflächlicher Betrachtung „fern“ erscheinen, im Heiligen Geist, den Er uns gesandt hat, wissen wir uns dennoch wie die Apostel immer von Gott gesegnet, erleuchtet, gestärkt und getröstet, so dass auch wir, obgleich wir hier Jesus nicht mehr sichtbar unter uns schauen, trotz allem Leid hier auf Erden „hocherfreut“ (Lk. 24,52) unserer ewigen Bestimmung im Reich Gottes entgegengehen.
Wie die ersten Christen können wir so auch in schwierigen Zeiten Gott stets loben und preisen (Lk. 24,53) und so die Kirche Christi in allen Gefahren, die ihr heute durch Irrlehrer oder auch durch Irrlehren aus dem scheinbar „Inneren“ durch falsche „Gläubige“ oder sogar „Oberhirten“ drohen, trotzdem aufbauen durch unser Festhalten „an der Lehre der Apostel und an der Gemeinschaft“ (des mystischen Leibes Christi, im Heiligen Geist, dem Geist der Wahrheit), „am Brotbrechen und am Gebet“ (an der Liebe, an der wahren Liturgie und den wahren Sakramenten; vgl. Apg. 2,42).
In diesem Sinn rufen wir auch mit den ersten Christen im Heiligen Geist:
Maran atha! Komm Herr, ja komme bald! (vgl. Kor. 16,22). Amen.

Thomas Ehrenberger

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