Der Glaubensersatz der Christus-fernen Welt
■ Ein Bekannter erzählte mal von einer Erfahrung, die er gemacht hatte. Er wurde zu einem sehr großen Familienfest eingeladen. Man traf und unterhielt sich auch mit vielen Verwandten und guten Bekannten. Teilweise traf er da auch Menschen, die er seit einigen Jahrzehnten nicht mehr gesehen hatte. Alte Erinnerungen wurden aufgefrischt und eine Reihe interessanter Gespräche geführt. Soweit natürlich ein sehr schönes Erlebnis!
Gleichzeitig sprach aus seiner Stimme auch eine sehr tiefe Wehmut, als er nämlich auf eine andere Art von Erfahrung zu sprechen kam. So erwähnte er, wie er bei betreffenden Gesprächen erfuhr, dass viele seiner Gesprächspartner, die er früher als fleißige Katholiken und aufopferungsvolle Kirchgänger kannte, nun in eheähnlichen, aber dennoch schwer sündhaften Verhältnissen lebten – ob im Ehebruch oder in „wilder Ehe“. An seinem Tisch haben jedenfalls alle vier Männer ihre ihm bis dahin unbekannten weiblichen Begleiterinnen als „Freundin“ vorgestellt.
Aber auch sonst sprach wenig von einem Treffen unter Katholiken. Es wurde kein Tischgebet gesprochen. In Verbindung mit anderen Umständen kann das ja auch einiges aussagen. Der betreffende Bekannte gewann jedenfalls den Eindruck, wie sehr auch bei seinen Verwandten und Bekannten der Prozess der stetig abnehmenden Gläubigkeit und Glaubensverbundenheit stattfindet! Wenn überhaupt, dann spielen der katholische Glaube und die eigene christliche Identität eine eher nebensächliche Rolle im Leben vieler Menschen.
Besonders stark erfüllte diesen Bekannten die betreffende Wehmut, als er die Feierstätte verließ. Da sah er nämlich, dass die Feier in einem ehemaligen (und Anfang des 19. Jahrhunderts säkularisierten) Kloster stattgefunden hatte. Ein Gotteshaus, in welchem viele Jahrhunderte hindurch täglich das unbefleckte Opfer des Neuen und Ewigen Bundes dargebracht wurde und so viele Gebete und Opfer der Mönche den Himmel hinauf um des göttlichen Segens für die Menschen gesandt wurden, wird später von Menschen zweckentfremdend zu einem Ort für rein zivil-weltliche Feiern umfunktioniert. Veranschaulicht dies denn nicht eine immer weiter voranschreitende Entfremdung unserer Gesellschaft vom christlich-katholischen Glaubensgut und somit vom eigenen geistig-historisch Erbe?
■ Ist es nicht manchmal so, dass die Stimme des Versuchers in unser Ohr flüstert: Wenn der (authentische) katholische Glaube nicht so streng und konsequent in seinen Forderungen wäre, könnte man sich als Katholik ja auch manches mehr „erlauben“; wenn man auf den Glauben etwas „lockerer“ schauen würde, könnte man sich ebenfalls richtig „ausleben“ bzw. das Leben in volleren Zügen „genießen“. Man schaue doch nur auf die, die sich nicht durch Gebote und Verbote eingeschränkt fühlen – wie viel mehr „dürfen“ sie sich denn „gönnen“!
Solche oder ähnliche Stimmen des Versuchers wollen uns in unserer Glaubenshaltung verunsichern und ebenfalls zu einem Schritt weg vom Glauben animieren. Solche Überlegungen und Empfindungen sind nur der erste Schritt des Teufels, uns mit Verweis auf die „Segensfrüchte“ und „Genüsse“ einer weniger christlichen Lebensführung letztendlich geistig das Genick zu brechen. Und sagt man Ja dazu, ist man sehr erfinderisch, dafür dann auch eine sog. „theologische Rechtfertigung“ nachzureichen – halt zur Beruhigung des zu diesem Zeitpunkt eigentlich noch sehr schlechten Gewissens!
Um aber solchen Versprechungen des Versuchers möglichst nicht zum Opfer zu fallen, empfiehlt es sich, sich doch auch immer wieder bewusst vor Augen zu führen, was uns anstelle des wahren Glaubens und der guten Sitten von der Christus-fernen Welt denn wirklich als eine Art Glaubens-Ersatz angeboten wird. Was wird da als entsprechende Alternative präsentiert und reklamiert?
Nun, allem voran steht da der Slogan: menschliche Freiheiten! Was verbirgt sich aber in der Praxis unter diesem Begriff? Hierbei interessieren uns nicht die schönen Worte von einer heilen Welt des liberalen Humanismus, sondern primär die tatsächlich existierende Realität in unserer ach so „fortschrittlichen“ westlichen „Zivilisation“! Und da bietet sich uns eine Welt, die doch ziemlich aufschrecken und sogar den letzten Phantasten auf den Boden der Tatsachen herunterholen muss.
■ Ist es denn ein Zufall, dass heute z.B. viele Pädagogen laut darüber klagen, wie nicht geringe Teile der modernen Jugend nicht einmal die elementaren Regeln des Anstandes und des guten Benehmens mehr kennen? Frechheit, Unerzogenheit, Respekt- und Disziplinlosigkeit sind heute leider keine Seltenheit mehr. Wie viele der Jugendlichen bieten denn heute noch z.B. den älteren Menschen ihren Sitzplatz im Bus oder Zug an?
Vor mehreren Jahren erzählte mir einmal der Pächter einer Burg, in welcher wir damals unser Sommerferienlager durchgeführt hatten, mit großer Enttäuschung in der Stimme, wie sehr viele andere Jugendgruppen bei ihnen dort keine Disziplin kannten und daher das ganze Haus sprichwörtlich auf den Kopf stellten – dabei unsere katholischen Jugendlichen im Kontrast dazu eindeutig lobend! Und das ist vergleichsweise nur eine Lappalie im Vergleich zu dem, was sich sonst oft abspielt.
Wie viele Klagen werden denn aus Schulen (v.a. mit hohem Migrantenanteil aus bestimmten Ländern und in Gegenden mit kulturfernen Bevölkerungsschichten) laut, wie wenig Achtung und Respekt den Lehrern und generell den Erwachsenen gegenüber an den Tag gelegt würden. Stattdessen breite sich da immer mehr psychische wie physische Gewalt aus – hohe Gewaltbereitschaft und psychischer Terror sind besonders in bestimmten Gegenden mit ausgeprägten Parallelgesellschaften fast schon auf der Tagesordnung. (Praktisch unkontrollierte Zuwanderung gehört ja ebenfalls ausdrücklich zu den „Idealen“ links-liberaler Kreise und Medien.) In den USA spricht man in der Zwischenzeit sogar schon davon, dass die Lehrer sich bewaffnen sollten. Zu was hat man also die Kinder gebracht?!?
Jedenfalls trägt auch die seit den 1960-er Jahren bewusst geforderte und dann sukzessive eingeführte sog. „anti-autoritative Erziehung“ der links-liberalen Gesellschaftskräfte ebenfalls massiv zu diesem gesamten destruktiven Prozess bei! Demnach müsse man sich ja gegen jede gesunde Obrigkeit und Autorität wehren – Hauptsache man schreit bei jeder noch so willkürlich formulierten „Aktion gegen rechts“ laut: „Diskriminierung“ und „Nazi raus“.
Natürlich heißt das nicht, dass jeder katholische Christ nur anständig, diszipliniert und wohlerzogen sei. Denn das Bekennen wahrer Glaubensinhalte und moralischer Grundsätze führt ja nicht automatisch zur vorbildlichen Befolgung dieser an sich hehren Lehren und Gebote. Sprichwörtliche „schwarze Schafe“ gibt es leider auch unter rechtgläubigen und somit vermeintlich guten Christen, da wir ja alle sittlich schwach sind und somit nicht immer den an uns herantretenden Versuchungen erfolgreich widerstehen.
Ebenso wenig darf angenommen werden, dass alle, so auch Jugendliche, die keinen Glauben haben oder Nicht-Christen sind, nur verzogen, unmoralisch oder sogar böswillig seien. Sehr wohl trifft man immer wieder auch junge Menschen, die zwar ungläubig sind, aber dennoch Grundanstand und gesunde Verhaltensregeln kennen und somit z.B. ihren Eltern, Lehrern sowie generell den Erwachsenen gegenüber gesunden Respekt und Hochachtung an den Tag legen – manchmal sogar mehr als „Rechtgläubige“ und sogar Menschen in geistlichen Gewändern dies tun. Da hängt sehr viel auch vom Elternhaus und der betreffenden Erziehung sowie von der generellen Geistes- und Persönlichkeitsbildung ab, auf was da nämlich Wert gelegt wurde und auf was nicht.
■ Dennoch kann und muss man da eine generelle Tendenz ausmachen, die einen traurig stimmt. Denn wenn jemand in Gott (wie Er sich nämlich in Jesus Christus offenbart hat!) leider nicht (mehr) die höchste moralische Instanz sieht und an dessen Stelle dann auf welchen Umwegen auch immer letztendlich doch die menschliche Willkürfreiheit als die letztendliche Richtschnur des sittlichkeitsrelevanten Denkens und Handelns setzt (die dann ja auch noch durch Menschenhand [Politik, Medien] manipulierbar ist!), dann darf es uns ja auch nicht wirklich wundern, dass in betreffenden Kreisen und Gesellschaften gute Sitten abnehmen und an deren Stelle sich dann die sprichwörtliche Ellenbogengesellschaft bzw. Willkürherrschaft des Frecheren und Stärkeren etabliert!
Zwar vollzieht sich dieser Prozess der schleichenden sittlichen Verrohung der Gesellschaft nicht überall gleich schnell und intensiv. Meistens geht es auch nicht von jetzt auf sofort. Denn die bis dahin angehäuften positiven „Reserven“ lassen einen nicht sofort „verhungern“ – man zehrt geistig noch eine ganze Weile davon. Aber diese „Reserven“ werden dennoch mit der Zeit immer weniger und geringer …und die Anfälligkeit für geistige „Ansteckungen“ immer größer und stärker!
Manchmal kann man diesen traurigen Prozess sogar über einige Generationen hindurch vonstattengehen sehen, wobei dann innerhalb jeder Generation immer ein Stückchen mehr verloren geht von der gesunden Substanz. Bis man irgendwann einmal von einer Art „geistiger Degeneration“ wird sprechen müssen, um ein Wortspiel zu benutzen. Man denke in diesem Zusammenhang z.B. nur an das Problem der Abtreibung, der Tötung ungeborenen Lebens im Mutterleib, welche in unserer ach so „humanen“ Gesellschaft zu einer der größten Errungenschaften der „Zivilisation“ gehört.
Es ist wie bei einer sehr ansteckenden Krankheit: setzt man die Impfung gegen den betreffenden hoch aggressiven Virus ab oder ersetzt den qualitativ hohen Impfstoff durch einen viel billigeren und somit minderwertigeren, darf man sich auch nicht wundern, dass Menschen, die diesem Virus v.a. dauerhaft ausgesetzt werden, ihm früher oder später tatsächlich auch zum Opfer fallen. Jedenfalls ist das Risiko dafür sehr hoch – wesentlich höher als bei einem Menschen, der sich nämlich regelmäßig und konstant gegen diesen Virus impfen lässt.
In der geistig-sittlichen Realität besteht diese „Impfung“ im konsequenten Festhalten an klaren Vorstellungen der christlich-katholischen Glaubens- und Morallehre, in der Bejahung der sittlichen Ideale der Bergpredigt Jesu, im regelmäßig praktizierten Gebet sowie in der häufigen Gewissenserforschung, im gewissenhaften Umgang mit der Beichte und dem Sakramenten-Empfang usw. Dies alles schärft das Gewissen und stärkt die sittlichen Immunkräfte des Menschen, v.a. wenn er dies alles, wie gefordert, in der Grundhaltung der christlichen Demut tut!
Wer aber diese ganzen Hilfsmittel über Bord wirft, ist ja den Stürmen der Versuchungen (zu Überheblichkeit, Rechthaberei, Rücksichtslosigkeit, Gewaltanwendung usw.) praktisch hilflos ausgesetzt. Dann gerät er ja zwangsweise viel stärker als bisher in den Strudel der Leidenschaften, die uns umgeben. Denn durch die mit der Gesinnungsänderung in der Regel einhergehende Veränderung seines geistigen und personenbezogenen Umfeldes gerät er verstärkt in eine nichtchristliche und mit viel mehr Lastern behaftete Welt, die ihn dann massiv und vielschichtig in Beschlag zu nehmen droht. Dann wird es für ihn umso schwieriger sein zu sagen: Ich glaube zwar nicht mehr (so fest), bleibe aber dennoch hoch anständig. Erweisen wir, Menschen, uns denn nicht immer als sehr naiv, wenn wir die verführende Macht der Versuchung nicht ernst genug nehmen?
■ Sehr deutlich erkennt man solche Zusammenhänge auch am Beispiel eines anderen großen Bereichs unseres Lebens – der sittlichkeitsrelevanten Positionierung zur menschlichen Geschlechtlichkeit bzw. zu Ehe, Familie, Kindern und dem jeweils anderen Geschlecht. Die liberalen Kreise verkünden ja schon seit langem das eigene Ideal einer weitestgehenden Befreiung von sexuellen Fesseln jeglicher Art, wie es da nämlich heißt. Man propagiert eine Gesellschaft, in der jeder auch auf diesem Gebiet praktisch alles machen dürfe (sofern es sich nur um gegenseitiges Einvernehmen handelt), weil der Mensch sich ja auch auf diesem Gebiet unbedingt „ausleben“, „realisieren“ bzw. „auf seine Kosten kommen“ solle.
Die Frauen hätten dann ihre „Freiheit“ angeblich auch noch auf die Weise erhalten, dass sie nun nicht nur ihre Ehe, sondern auch ihre Schwangerschaft sozusagen „beenden“ dürften, was für christliche Ohren wie Hohn klingt. Spricht man ja heute ausdrücklich von einem „Menschenrecht“ auf Ehescheidung und Abtreibung!
Hat man nun mit dem Niederreißen aller gesunden Einschränkungen (die ja auch zum Zweck der besseren Kontrolle eigener sündhafter Leidenschaften guten Dienst leisten) dem Menschen tatsächlich die angepriesene „Freiheit“ gebracht? Hat man da v.a. die Frauen wirklich aus ihrer vermeintlichen „Sklaverei“ der früheren sie durch ihre sittlichen Tabus „knechtenden“ Gesellschaft befreit?
Was tatsächlich erreicht worden ist – und jeder kann dies ehrlichen Blickes sehen – ist die weitestgehende Enthemmung in Bezug auf praktisch alle sexuellen Leidenschaften und Praktiken! Man dürfe alles, wie und mit wem auch immer. Bei den Grünen treten bestimmte Kreise schon seit langem auch für die sog. Entkriminalisierung und somit für die ausdrückliche Erlaubnis sexueller Kontakte von Erwachsenen mit Minderjährigen und sogar Kindern ein! Ist das nicht krank?! Dass dann die massive Empörung maßgebender gesellschaftlich-politischer wie medialer Kreise ausbleibt, ist auch typisch bzw. alarmierend. Schaut aber im Kontrast dazu jemand z.B. einen kriminellen Migranten etwas schief an, ist die mediale und gesellschaftliche Aufregung fast schon größer.
Zur Versexualisierung der Gesellschaft trägt wesentlich auch der sog. Nacktheitskult bei, der praktisch in allen Medien samt der Mode und Werbung seinen „Niederschlag“ gefunden und sich wie ein Krebsgeschwür in der ganzen Gesellschaft ausgebreitet hat. Von diesen sämtlichen Realitäten um sie herum im Alltagsleben ständig „bombardiert“, setzt sich besonders bei weiblichen Teenagern die Vorstellung fest, dass sie, um „cool“ und „modern“ zu sein und von der Gruppe angenommen zu werden, doch unbedingt eine solche knappe und enge Kleidungsart bevorzugen müssten, die als „sexy“ gelte und die Aufmerksamkeit der männlichen Bevölkerungshälfte auf sich ziehe. „Sexy“-Sein ist bei nicht wenigen da das erste und oberste Kriterium, nach welchem ein Mädchen oder eine junge Frau bewertet werde. Und wer da nicht mitmache, gilt oft fast schon wie eine Außerirdische und wird ausgegrenzt. Wie traurig diese primitive Mentalität!
Dass dann solche massiv gesetzten sexuellen Reize verstärkt zu entsprechenden höchst unmoralischen Taten führen, liegt ja auf der Hand. So nimmt dann bei so geprägten und von unserer Gesellschaft „erzogenen“ jungen Menschen, ob weiblich oder männlich, auch zwingend die Wertschätzung und das Verständnis für fundamentale menschliche Werte wie Ehe, Familie, Treue ab. Schwangerschaft und die Verantwortung für das Kind erscheinen bei einer solchen Mentalität und einem solchen Lebensstil praktisch „selbstverständlich“ als ein großes Übel.
Aber dafür habe man ja dann die Abtreibung – also keine Bange und bei sich bitte nur kein schlechtes Gewissen zulassen! So senken sich zunehmend bestimmte Hemmschwellen – alles sei ja entfernbar, was dem vermeintlichen „Glück“ des Menschen im Weg stehe. Eben auch auf diese Weise Egoismus, Hartherzigkeit und Verantwortungslosigkeit.
Dabei sind die betreffenden Jugendlichen gewissermaßen „nur“ ein Opfer der gesellschaftlichen Entwicklung, die sie ja prägt und formt. Und das ist das Problem, dass die Frau in unserer Gesellschaft ihrer von Gott verliehenen Würde (auch und speziell als Mutter!) beraubt und praktisch zu einem sexuellen Objekt degradiert wird. Entsprechend sittlich abwertend wird dann auch der Mann definiert (als logische Schlussfolgerung), der sich ja ebenfalls nicht zurückhalten solle, sondern dem massiv propagierten „Ideal“ der westlich-liberalen „Freiheit“ folgend sich da bitte ebenfalls unbedingt „ausleben“ müsse.
Die ganze Widersprüchlichkeit, Verlogenheit und Heuchelei der liberalen Kreise wurde uns im Herbst 2017 sehr anschaulich mit der lauten und „Skandal“-schreienden Berichterstattung um den Fall des amerikanischen Filmproduzenten Harvey Weinstein demonstriert. Dieser wurde damals beschuldigt, eine große Anzahl Frauen vergewaltigt oder sexuell belästigt zu haben. Entsprechende Vorwürfe wurden u.a. auch von einer Reihe sehr bekannter Hollywood-Schauspielerinnen erhoben. Die Vorfälle sollen bis in die 1980er Jahre zurückreichen und in der US-Medienbranche lange ein offenes Geheimnis gewesen sein. Wellen dieser Empörung erreichten auch Europa, wo man sich ebenfalls (scheinheilig!) sehr empört hat über den Sexismus den Frauen gegenüber.
Wenn den betreffenden weiblichen Schauspielerinnen das betreffende Unrecht widerfahren ist, dann war, ist und bleibt es ein Verbrechen. Allerdings muss man da zuerst die Frage stellen, warum denn das ach so „fortschrittliche“ und in seinen Bestrebungen, den Menschen vom „Glück“ seiner „Freiheiten“ überzeugen zu wollen, so „menschenfreundliche“ Hollywood samt der dahinterstehenden „aufgeklärten“ links-liberalen Finanzeliten eben auch Jahrzehnte lang über den betreffenden Missstand geschwiegen haben!
Aber auch die Frage sei erlaubt, wer von diesen Frauen sich denn die Karriere nicht auch auf die Weise aufgebaut hat, dass sie sich auch selbst gern vor der Kamera ausgezogen haben? Ja, vielleicht haben sie da anfänglich nur dem Druck des Regisseurs nachgegeben, gegebenenfalls zugestanden. Aber sie haben es schlussendlich dennoch gemacht! Man benenne doch bitte einen Hollywood-Film, der zum Bestseller wurde und eben nicht ziemlich detailliert wenigstens eine Intimszene enthält oder allerwenigstens weibliche Filmfiguren in sehr knappen und somit in der berühmten „Sexy“-Aufmachung präsentiert? Man trägt zum Zustandekommen eines Übels aktiv bei und empört sich dann scheinheilig darüber, dass das Übel überhaupt passiere!
■ Jedenfalls erkennt man anhand solcher Zusammenhänge eine Binsenwahrheit – wer sich vom „Immunsystem“ einer konsequenten Glaubenshaltung „befreit“ oder dessen schützende Wirkung wenigstens nennenswert abschwächt, wird immer mehr anfällig für die nicht-katholischen und sündhaften Strömungen und baut dadurch fast zwingend seine Glaubenssubstanz Schritt für Schritt ab. Die betreffenden eingangs erwähnten Familienfesterfahrungen sind ein gutes Anschauungsbeispiel für dieses Phänomen.
Demonstriert ja auch die vom modernistischen Ungeist infizierte „Konzilskirche“, wie sehr bzw. substanziell sowohl die christliche Offenbarungsreligion generell als auch die eigene Gottesbeziehung speziell Schaden nehmen, wenn man sich fast schon wörtlich „auf Teufel komm raus“ unbedingt mit dem Zeitgeist und den liberal-freimaurerischen Ideologien „verbrüdern“ will (um ebenfalls „modern“ und „cool“ zu wirken) und diesem heidnischen Götzen dann sogar willig den überlieferten katholischen Glauben samt der authentischen Römischen Liturgie und den entsprechenden Moralvorstellungen opfert!
Nein, jeder, der nennenswert vom Glauben ablässt oder ihn aufgibt, darf sich nicht wundern, dass er dann verstärkt sowohl in den Strudel verschiedenster sündhafter Leidenschaften hineingezogen wird als auch an der bisher vorhandenen Glaubenssubstanz verliert. Das ist in keiner Hinsicht ein gleichwertiger Ersatz! Daher befreie man sich tunlichst von der Illusion, man könnte Kompromisse mit Sünde und dem Zeitgeist eingehen und zugleich auch (weiterhin) einen gottwohlgefälligen Lebenswandel führen! Denn die Verschlagenheit des teuflischen Versuchers ist immer größer als unsere menschliche „Weisheit“ – wer ihm willig nur einen einzigen Finger gibt, wird nach und nach und somit letzten Endes immer samt Haupt und Haar verschlungen!
P. Eugen Rissling
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