“Wir fühlen uns verraten” - Wie man Christen im Stich lässt!
■ Am 14. Januar 2012 war in der Südwest Presse auf S. 63 unter der Rubrik “Notizen” und der Überschrift “100 Millionen verfolgt” der folgende kurze Bericht zu lesen: “Nach Schätzungen des Hilfswerks ‘Open Doors’ werden weltweit rund 100 Millionen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt. Besonders gefährdet seien Christen in Nordkorea, Afghanistan und Saudi-Arabien. Diese Länder führen den Weltverfolgungsindex 2012 an, den ‘Open Doors’ im hessischen Kelkheim veröffentlichte. Das abgeschottete Nordkorea steht den Angaben nach zum zehnten Mal in Folge auf Platz eins der Negativ-Rangliste. Afghanistan sei von Platz 15 auf den zweiten Platz vorgerückt, Saudi-Arabien um einen Rang nach oben auf Platz drei.”
Nun, denkt man sich, es wundert ja einen praktisch überhaupt nicht, dass Nordkorea diese Liste nun schon das zehnte Jahr hintereinander anführt. Es ist ein militant-atheistisch Land, welches ja die Ausrottung einer jeglichen Religion und Religionsausübung zur Staatsräson erhoben hat - Lenin und Stalin lassen grüßen. Es ist zwar bitter traurig, aber was kann man auf der anderen Seite schon von einem Totalitärregime bzw. einer kommunistischen Diktatur erwarten, welches bei seinen Bürgern nicht die geringste Abweichung von der offiziellen Linie duldet und sich praktisch gegen die ganze Welt verschworen hat.
Aber dass da Afghanistan und Saudi-Arabien gleich hinter Nordkorea kommen, ist schon sehr bemerkenswert bzw. teilweise auch etwas verwunderlich! Waren es denn nicht die angeblich so fried- und freiheitsliebenden USA und die NATO, die in Afghanistan den bösen Taliban den Krieg erklärt und sie dann mit militärischen Mitteln aus dem Land vertrieben haben? Wollte man denn nicht dem afghanischen Volk, welches doch so sehr unter dem Joch der Taliban gelitten habe, solche “edlen Werte” wie Demokratie, Freiheit, Friede, Selbstbestimmung bringen?
Und waren es denn nicht ebenfalls die USA bzw. die so genannte “Koalition der Gutwilligen”, welche während des ersten Irakkrieges mit einer ganzen Armee in Saudi-Arabien stationiert waren, um nicht nur die Truppen von Saddam Hussein aus Kuwait zu vertreiben, sondern (so ebenfalls die offizielle Version) auch Saudi-Arabien vor der Bedrohung durch denselben Saddam Hussein zu schützen? Und was haben diese westlichen Mächte, deren Bevölkerungen überwiegend christlich sind, unternommen, damit es den Christen in den betreffenden Ländern nicht schlechter gehe als zuvor, ja damit deren Verfolgung nicht erst ausbricht? Praktisch nichts, absolut nichts! Welche politische bzw. gesellschaftliche Aktionen unternehmen sie heute, damit die Verfolgung der Christen in diesen beiden Ländern eingestellt werde und die Christen sich somit ebenfalls der fundamentalen Bürgerrechte erfreuen können? Außer ein paar “frommer” Lippenbekenntnisse nichts, absolut nichts!
Nun haben die westlichen militärischen Mächte (im zweiten Irakkrieg) auch den Irak von Saddam Hussein “befreit”. Man berief sich unter anderem auch darauf, dass im Irak Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung gewesen wären und die Menschen vielfach gröbstes Unrecht erlitten. Das traf wohl auch tatsächlich in nicht zu geringem Umfang zu - das ist natürlich extrem bedauerlich und beklagenswert.
Nun hat man aber den Irak “befreit” und den berühmten Übeltäter seiner Strafe zugeführt. Was aber danach einsetzte und noch immer andauert, sind starke Repressalien gegen die Christen bzw. deren blutige Verfolgung in demselben Irak! Und zwar durch einige einflussreiche irakisch-moslemische gesellschaftliche Volksschichten, welche ja von den USA, der UNO und NATO zuvor von S. Hussein “befreit” wurden!
Wo sind denn nun die lautstarken Stimmen der Empörung derselben angeblich so sehr um die Menschenrechte bemühten westlichen “Koalitionsmächte” gegen die brutale Verfolgung und rücksichtslose Vertreibung der Christen aus dem Irak? Man hat ja praktisch selbst jene Christenhasser an die Macht gebracht ...und breitet nun in verlogener bzw. verräterischer Weise weitestgehend den Mantel des Schweigens über die betreffenden Verbrechen an den irakischen Christen!
Anscheinend sind es diese Christen nicht wert, dass man auf ihr Schicksal ebenfalls entsprechend hinweist und sich in analoger Weise intensiv für ihre Rechte einsetzt. Anscheinend sind sie nicht nur für die zahlreichen islamischen Drahtzieher und Unterstützer dieser Christenverfolgungen, sondern auch für die ach so sehr freiheitsliebenden westlichen Mächte Menschen niedrigerer Klasse, um die man sich nicht zu kümmern braucht, sondern sie getrost ihrem tragischen Schicksal überlassen könne! Denn in den 1980er-Jahren machten die Christen im Irak noch etwa 15 % der Bevölkerung aus. Mittlerweile wird der Anteil der Christen im Irak mit 2-3% der Gesamtbevölkerung angegeben. Etwa 1,5 Millionen flüchteten nach Syrien bzw. Jordanien. Für 2009 wird inzwischen die Zahl der irakischen katholischen Christen sogar lediglich auf knapp 294.000 beziffert, welche ihrerseits 80 Prozent der christlichen Gemeinschaft des Irak stellt. Damit würde die Zahl der Christen im Irak so um die 1%-Marke liegen. Und zwar vollzieht sich diese Christenverfolgung bzw. die gewalttätige Ausrottung des Christentums im Irak durch die Moslems praktisch mit der stillschweigenden Duldung jener westlichen Mächte, welche so oft und so gern medienwirksam von “Demokratie”, “Freiheit” und “Menschenrechten” faseln...
Im Jahre 2011 sprachen alle Medien vom so genannten “arabischen Frühling”. Sowohl in Algerien als auch in Ägypten sind die bisherigen Machthaber gestürzt worden und angebliche “Freiheitskämpfer” an die Macht gelangt. Und besonders am Beispiel Ägyptens wird es sichtbar, dass eine der Begleiterscheinungen dieses “arabischen Frühlings”, der im Westen mit Begeisterung kommentiert wird, die deutliche Zunahme der gewalttätigen Übergriffe auf die Christen in diesem Land ist! Und gerade diese Kopten in Ägypten kennen den Islam zur Genüge und können sich ihr bitteres Schicksal nach dem Vorbild der Christen im Irak gut vorstellen, wenn in ihrem Land die Islamisten im Namen der vom Westen vielgepriesenen Demokratie und Menschenrechte an die Macht gelangen! Für die Christen wird dies alles hauptsächlich Knechtung durch den militanten Halbmond bedeuten!
■ Und wer von den Mächtigen und Einflussreichen hierzulande verweist denn auf die betreffenden Gefahren? Wer, der bei uns wirklich Einfluss hat in der Politik und Gesellschaft, spricht denn dieses Thema in einer solchen Weise an, dass dadurch eine entsprechende und sachliche gesellschaftliche Diskussion entfacht wird? Das einzige, worauf man bei dieser Suche trifft, ist das praktisch vollständige Desinteresse am Schicksal der Christen sowohl in jenen “befreiten” als auch in vielen anderen moslemischen Ländern!
Aber auch sonst nimmt man in einer bestimmten Hinsicht eine frappierende Ungleichheit in der Behandlung von Christen auf der einen und Juden und Moslems auf der anderen Seite wahr. Wenn z.B. ein Christ verbal oder mit irgendwelchen Aktionen eine bestimmte vom liberalen mainstream willkürlich gezogene Grenze in der Bewertung und Behandlung von jüdischen oder moslemischen Namen und Symbolen überschreitet, wird er von den Medien und dem maßgebenden gesellschaftlichen Schichten sofort und mit viel Lärm z.B. als “intolerant”, “diskriminierend”, “rassistisch” und “undemokratisch” abgestempelt. Wenn aber jemand, ob nun Jude, Moslem, Atheist oder auch abgefallener Christ, sich sogar in viel stärkerer Weise über christliche Werte oder Symbole lustig macht bzw. sie richtig in den Dreck zieht, dann nennt man das “Demokratie”, “Pressefreiheit”, “Meinungsfreiheit” o.ä.!
So zeigt man ja in unseren gelenkten Medien meistens “Verständnis” und spricht von der “Verletzung der religiösen Gefühle”, wenn sich v.a. Moslems ziemlich schnell “beleidigt” fühlen, sich massiv aufregen und bisweilen auch physische Gewalt einsetzen, weil z.B. irgendetwas gegen ihre Religion oder religiös bedingten Unsitten geäußert wird, was ihnen nämlich nicht gefällt. Wenn sich aber Christen, und hier v.a. glaubenstreue Katholiken, z. B. gegen die mannigfache und bisweilen sogar systematische Verunglimpfung der Person des Gottessohnes Jesus Christus bzw. gegen die Verhöhnung Seines Heilswirkens oder auch Seiner Kirche zur Wehr setzen, wie man sie leider nicht selten in unserer Gesellschaft antrifft, schleudert man ihnen sofort in höchst vorwurfsvoller Weise das Argument ins Gesicht, man solle bitte nicht die Freiheit der Kunst bzw. der Meinungsäußerung in Frage stellen! “Religiöse Gefühle” werden in unserer westlichen Gesellschaft mehr oder weniger allen zugebilligt, nur seltsamerweise nicht den Christen, und hier am allerwenigsten den Katholiken - auf ihnen darf man nach Herzenslust herum trampeln!
“Deshalb gelingt es ja auch unserer Sirtakitanzenden Stadtfest-Indianerin Claudia Roth, Sätze abzusondern wie: ‘Ich liebe die Türkei, ich liebe Sonne, Mond und Sterne, ich liebe die Konflikte dort’, und, peng, wird wieder irgendwo ein Bischof erschossen oder ein Brandsatz gegen eine Kirche geschleudert. Was ihr aber nicht im Geringsten ihre touristische Multikulti-Laune verhagelt. Das tut es nur, wenn im deutschen Fernsehen ein katholischer Priester für Religionsunterricht und gegen die Abtreibung Stellung nimmt.
Unser Land: ein religiös unterbelichtetes kulturhistorisches Nirwana, in dem unser Präsident anordnet, dass der Islam da reingehört und, klar, das Christentum auch, das Judentum natürlich, wahrscheinlich auch Hinduismus, jede Menge Vegetariertum und, wieso nicht, geben wir noch Yoga und Buddhismus und Bachblütentherapie dazu, ist doch eh alles das Gleiche.
Aber zurück in die Wirklichkeit, zurück zum Religionskrieg. Am 11. September letzten Jahres (2010 - Anm.) wollte ein kruder protestantischer Pastor in Florida tatsächlich öffentlich einen Koran verbrennen, der ja durchaus auch als eine Anleitung zum Töten der Ungläubigen verstanden werden kann, ja ein komplettes himmlisches Belohnungssystem für dasselbe in den schönsten Farben ausmalt. Wir wollen nicht vergessen: Der Anschlag aufs World Trade Center in Manhattan ist im Namen eines radikalisierenden Islam verübt worden. (Jedenfalls haben sich diese Leute dieses Verbrechen gern auf die eigenen Fahnen geschrieben! - Anm.)
Das Vorhaben des Pastors rief alle auf den Plan: den amerikanischen Präsidenten, den Außenminister, den Verteidigungsminister, den Oberbefehlshaber der Nato, den Nato-Generalsekretär, Staatsmänner anderer Nationen, Leitartikler in der ganzen Welt. Alle verurteilten dieses Ansinnen aufs Schärfste. Als der Pastor von seinem Vorhaben Abstand nahm, atmete die Welt auf. Aber: Ein knappes Jahr zuvor brannte eine Bibel, und keiner schaute hin.
Und hier müssen wir über diese andere Front sprechen, die bei uns verläuft.
Ein paar hundert kirchenfeindliche Aktivisten in Berlin demonstrierten gegen eine Versammlung von christlichen Abtreibungsgegnern, und sie taten es mit ebendieser Bibelverbrennung. ... Die mutigen Religionsfeinde skandierten dazu Sprüche wie ‘Orgasmus statt Abendmahl’ und ‘Hätt’ Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben’. Gleichzeitig warfen sie Kreuze in die Spree. In dem Fall griff kein Außenminister zum Telefon, meldete sich kein Militärchef, kein Leitartikler zu Wort. Nicht einmal dem Spandauer Volksblatt war diese Aktion fünf Zeilen wert. Ab und zu ist es notwendig, auf die Asymmetrie in der Behandlung von Religionen in unserer säkularisierten Gesellschaft aufmerksam zu machen.
Natürlich hätten sich die Aktivisten, die da für das ‘Recht auf Familienplanung’ und gegen eine ‘rigide Sexualmoral’ marschierten, ebenso gut gegen den Islam austoben können, der eine noch wesentlich sittenstrengere Angelegenheit ist. Aber nein: Die mutigen Frontkämpfer gegen den ‘Fundamentalismus’ nahmen sich die Vertreter des langmütigen und kränkungsgewohnten Christentums in Deutschland vor.”1
■ Am Alten Testament gibt es mehrere Stellen, an welchen Gott hart mit dem Volk Israel ins Gericht geht und ihm dessen Unglauben und Bundesbruch vorwirft. Vor allem die Propheten sehen dann die Babylonische Gefangenschaft, die Wegführung der Israeliten aus dem Gelobten Land und die anschließende Verbannung in Babylon, sehr wohl als eine Strafe Gottes für ihre Untreue, den Glaubensabfall und Götzendienst.
Jesus Christus schließt sich diesem Gedankengang insofern an, als Er in Seinem Klageruf über Jerusalem dieser Stadt bzw. den Israeliten unter Tränen prophezeite: “Es wird eine Zeit über dich kommen, da deine Feinde einen Wall gegen dich aufwerfen, dich ringsum einschließen und dich von allen Seiten bedrängen werden. Sie werden dich und deine Kinder, die in dir sind, zu Boden schmettern und keinen Stein in dir auf dem anderen lassen, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast.” (vgl. Lk 19, 41-44.)
Also sehen die Propheten die heidnischen Babylonier und Jesus Christus die heidnischen Römer in gewisser Hinsicht als jemand an, durch deren Untaten das Volk Israel von Gott bestraft worden ist bzw. erst noch gezüchtigt werde! Also halten sie es grundsätzlich für möglich, dass Gott sich bezeichnenderweise der militärischen oder sonstigen Gewalt der Heiden bedient, um auch auf diese Weise Seinem störrischen Volk dessen enorme moralische Verfehlungen vor Augen zu führen und es auf diese drastische Weise (weil sie es sonst wohl nicht begreifen würden!) zur Umkehr zu rufen - “Weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast”!
Das eigentliche Problem der heutigen sich westlich-liberal orientierenden Christenheit besteht ja darin, dass sie sich leider von dem einzigen und wahren Gott, wie Er zu uns nämlich in Seinem Eingeborenen Sohn Jesus Christus spricht, abgewandt und sich diabolisch inspirierten “Götzen” zugewandt hat. Sowohl bei den beiden oben erwähnten Irakkriegen als auch beim militärischen Abenteuer in Afghanistan geht es doch weder um Recht und Gerechtigkeit noch um Freiheit und Menschenrechte, wie es uns die mediale Propaganda glauben lassen will. Jeder halbwegs informierte Zeitgenosse kann doch leicht erkennen, dass es da letztendlich schlicht und ergreifend nur um Erdöl, Macht und Einfluss geht - um die geopolitischen Interessen der Weltmacht USA! Alles andere wird nur propagandistisch vorgeschoben.
Auch bei zu vielen Christen spielen heute Lust, Geld, Vergnügen usw. - die so genannte Spaßgesellschaft - eine zu große bzw. letztendlich entscheidende Rolle und der Glaube und ein sich unbedingt an den moralischen Werten des Evangeliums Jesu Christi orientierender Lebenswandel zu geringe bis überhaupt keine Rolle mehr! Bei wie vielen nominellen Christen ist denn der Name Christi überhaupt noch heilig? Wie viele “Christen” wissen denn überhaupt noch um den Sinn und die Bedeutung der Erlösung Jesu Christi bzw. wissen ihr göttliches Gnadengeschenk des christlich-katholischen Glaubens zu schätzen?
Leider stellt da die “Konzilskirche” als solche keine Ausnahme dar! Statt alle Menschen (und hier auch und gerade alle Nichtchristen!) z. B. unmissverständlich auf die generelle Heilsbedeutung Jesu Christi als des göttlichen Erlösers hinzuweisen und die Menschen zur tätigen Besinnung auf Ihn aufzurufen - wie es dem Missionsauftrag Christi entspräche -, verneigt sie sich immer nur in “Respekt” und “Hochachtung” vor dem Judentum, Islam, Buddhismus usw. Statt z.B. von der Heilswirkung der göttlich eingesetzten Sakramente zu predigen, führt sie immer nur die (liberalistisch interpretierten) “Menschenrechte”, den “Ökumenismus” und “interreligiösen Dialog” im Mund! Somit tanzt sie sogar in der allerersten Reihe um das Goldene Kalb des neuzeitlichen Pantheons aller Religionen herum und ergötzt sich dabei geradezu an ihrer “Fortschrittlichkeit”, “Aufgeschlossenheit” und “Modernität”!
Und jetzt stellt sich die an sich schreckliche Frage: Kann es denn nicht möglich sein, dass auch diese bundesbrüchige Christenheit ebenfalls Gefahr läuft, von Gott (nach Seinem unergründlichen Ratschluss und letztendlich auch zu unserer eigenen Besinnung und anschließenden Umkehr) in ähnlicher Weise ebenfalls durch ein oder mehrere heidnische Völker bestraft und gezüchtigt zu werden?!? Wenn man sich nämlich so anschaut und dann analysiert, wie hoch die Geburtenrate in arabisch-moslemischen Ländern auf der einen und wie niedrig sie in den westlichen ehemals christlichen Ländern auf der anderen Seite aussieht, kommt man fast notwendigerweise zur Befürchtung, dass der Halbmond in absehbarer Zeit allein schon durch diese demographische Entwicklung immer mehr an Macht und Einfluss in Deutschland gewinnen wird, bis bei uns dann in absehbarer Zeit ...die Uhren ganz anders ticken werden! Dann wird einem das Lachen und die ganze Spaßgesellschaft schnell vergehen...
Der Antibaby-Pille und der sexuellen Revolution der 1960-er und 70-er Jahre sei diese traurige Entwicklung ebenfalls “gedankt”, die wir als Gesamtheit uns ja übrigens selbst eingebrockt haben bzw. bei welcher wir selbst immer noch bzw. immer mehr gern bis sehr gern mitmachen... Es geht also nicht nur und ausschließlich darum, wie militant der Islam sei und wie verschlagen und hinterlistig die Intentionen der islamistisch gesinnten Jünger Mohammeds seien! Unsere Zukunft bzw. die Prognose für die künftigen Generationen in unseren Ländern und Gesellschaften hängt offensichtlich auch von unserer moralisch relevanten Einstellung ab - ob diese nämlich (mehr oder weniger) im Einklang zur Person Jesu Christi und Seinem heiligen Gebot steht oder Ihm eben fundamental widerstreitet - “Täuscht euch nicht! Gott lässt Seiner nicht spotten. Der Mensch erntet, was er sät.” (Gal 6,7)
■ Somit haben wir es als Volksgesamtheit und -gemeinschaft irgendwie bzw. bis zu einem bestimmten Grad selbst in der Hand, wie unsere Zukunft in betreffender Hinsicht aussehen könnte. Erkennen wir unsere Irrwege und kehren wir noch rechtzeitig auf den heilsamen Weg der Lehre Jesu Christi zurück, lässt sich vielleicht so manche Geisel Gottes noch abwenden (wenigstens teilweise), ob diese nun Verlust elementarer Wertvorstellungen oder Verrohung der Sitten oder auch schleichende Islamisierung der Gesellschaft heißt.
Jedenfalls zeigt sowohl die grundsätzliche Tatsache der Christenverfolgungen in unseren Tagen, die bezeichnenderweise sehr typisch für moslemisch geprägte Länder ist, als dabei auch die hohe Zahl der entsprechenden mutigen christlichen Bekenner und Martyrer, dass wir uns tunlichst und baldmöglichst des Ernstes der Lage bewusst werden und eben nicht mehr der illusorischen Annahme hingeben sollten, der wie auch immer aussehende Verrat an Christus würde auf die lange Sicht ohne entsprechende höchst schmerzhafte Folgen bleiben!
Lassen wir uns zum Schluss noch die eindringlichen Worte des Oberhauptes der Syrisch-Katholischen Kirche, Patriarch Ignatius Joseph III. Younan, zu Herzen gehen, mit welchen er dem Westen vorwirft, die Christen in Nahost zu verraten. “Wir, die Christen des Nahen Ostens, sind enttäuscht von der Politik der EU und der USA. Denn wir stellen fest, dass die Europäer und Amerikaner die Fragen des Nahen Ostens nur unter politischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten sehen. Sie halten für unvermeidbar, dass in diesen Ländern islamische Fanatiker an die Macht kommen, und haben resigniert. Wir Christen fühlen uns von ihnen verraten. ... Und wir haben das Negativbeispiel des Irak vor Augen, wo viele unserer Glaubensbrüder auswandern mussten. ... Im Mai traf ich den französischen Außenminister Alain Juppé. Und ich habe festgestellt, dass Frankreich und die EU eine vorgefasste Meinung von dem Baath-Regime in Syrien haben. Sie denken, dass dies ein Monster-Regime ist, das seine Bürger tötet. Ja, es gab und gibt Massaker. Nur von den hunderttausenden Toten, die es im Irak (nach der US-Invasion) gab und von den zehntausenden, die zuletzt in Lybien starben, spricht niemand.”
Beten wir aber sowohl für alle Christen, die in vielen Ecken dieser Welt um ihres Glaubens an Christus willen leiden und bisweilen ihre Treue zu Ihm sogar mit Blut bezahlen müssen. Werden wir uns aber auch der Tatsache bewusst, dass auch wir - in Erfüllung unserer feierlichen Taufgelübte! - in unserem Leben auf so manche Art und Weise ein Bekenntnis zu Ihm ablegen sollen - sei es durch die treue und unmissverständliche Einhaltung der Gebote Gottes und der von Ihm gestifteten Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche, sei es durch die konsequente Ablehnung der modernistischen Häresien und der damit verbundenen Verquickungen in die “Konzilskirche”, sei es durch das kompromisslose Festhalten am Missionsauftrag Jesu an Seine Kirche, alle Völker zur Erkenntnis Seiner Wahrheit und Liebe zu führen...
Bereiten wir uns darauf praktisch jederzeit bewusst vor, denn manchmal wird man dazu durch so manche vorher überhaupt nicht vorhergesehenen äußeren Ereignisse oder Lebensumstände veranlasst bzw. gedrängt. So sagt ja auch Jesus in Bezug auf die klugen Jungfrauen des Gleichnisses von den zehn Jungfrauen: “Die bereit waren, gingen mit ihm (dem göttlichen Bräutigam - Anm.) in den Hochzeitssaal, und die Türe ward verschlossen. ... Seid also wachsam; denn ihr kennt weder den Tag noch die Stunde!” (Mt 25, 10.13)
Unsere gelebte Glaubenstreue in Wort und Tat ist in jedem Fall die beste, ja einzige gottgewollte Art und Weise der Verherrlichung des Einen und Dreifaltigen Gottes, der in Jesus Christus zu uns gesprochen und im Heiligen Geist in jedem frommen Christenherzen einwohnt. Aber vielleicht ist sie dann auch sogar der sinnvollste und wirksamste Beitrag zur Unterstützung jener Glaubensbrüder, die wo auch immer in dieser Welt um Christi willen Schmach leiden, und eben Ausdruck unserer tiefen Verbundenheit mit ihnen, den verfolgten Christen!
P. Eugen Rissling
1 Matussek, Matthias, Das katholische Abenteuer. Eine Provokation. Deutsche Verlags-Anstalt, 2.Auflage 2010, S. 134-136
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