Machen die richtigen Wandlungsworte allein die "neue Messe" schon gültig?

■ In der letzten Ausgabe unserer Zeitschrift befassten wir uns ja im Artikel "Kehrt das neue modernistische Rom demnächst zur Tradition um?" mit der grundsätzlichen Frage, ob denn und gegebenenfalls in welchem Umfang die jüngsten "konservativ" anmutenden Verlautbarungen des Vatikan (welche wir ja da anführten) wirklich Ausdruck einer prinzipiellen aufrichtigen katholischen Gesinnung seien. Und wir kamen dann zum Ergebnis, dass auch die gegenwärtige Leitung der Konzilskirche in Rom offensichtlich doch nicht hinreichend an der katholischen Wahrheit interessiert ist, sondern nur bei den "konservativen" Gläubigen in ihren Reihen den Eindruck erwecken möchte, als ob sie für die Tradition wäre, um sie unbedingt an sich gebunden zu belassen.

Und wir erwähnten in diesem Zusammenhang auch, dass der Vatikan vor einigen Monaten angeordnet hatte, die Worte des "Einsetzungsbericht" über den Kelch müssten in den künftig zu druckenden volkssprachlichen Missalia des "Novus Ordo Missae" überall heißen: "...für euch und für viele...", und eben nicht mehr: "...für alle...", wie es ja heute in den meisten der volkssprachlichen Übersetzungen des Missale von 1969 der Fall ist. Somit drängt sich uns die grundsätzliche theologische Frage auf, ob denn dann die "neue Messe" vielleicht doch als gültig angesehen werden könnte, vorausgesetzt natürlich, dass es sich beim Zelebranten um einen zweifelsohne gültig geweihten Priester handelt. Denn eine der schwerwiegendsten und von den so genannten Traditionalisten am häufigsten vorgebrachten Kritiken an jenem "Novus Ordo Missae" lautet ja, dass man da sogar die Wandlungsworte verfälscht und somit die hl. Messe eindeutig ungültig gemacht hat.

Kann also darauf geschlossen werden, dass der "neue" Messritus von 1969 doch als eine an sich gültige Messfeier angesehen werden müsste, sofern (nun) die biblisch belegten, von der liturgischen Tradition überlieferten und somit tatsächlich die von Christus gesprochenen Wandlungsworte benutzt werden (würden)?

■ Nun, erinnern wir uns zunächst daran, dass das Konzil von Florenz (1438-1445) unter Papst Eugen IV. im "Dekret für die Armenier" im Hinblick auf das Sakrament der Eucharistie ausdrücklich festgestellt hat: "Die Form dieses Sakramentes sind die Worte des Heilandes, mit denen Er dieses Sakrament bereitet hat; der Priester vollzieht dieses Sakrament, indem er nämlich in der Person Christi spricht" (DS 698). Und im "Dekret für die Jakobiten" bezeichnet dann dasselbe Konzil diese Worte der Konsekration ausdrücklich (Hervorhebungen durch die Red.): "Bei der Konsekration des Leibes (Christi) werden die Worte benutzt: ´Das ist Mein Leib´; bei der des Blutes aber: ´Das ist der Kelch Meines Blutes, des neuen und ewigen Bundes; Geheimnis des Glaubens; das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden´" (DS 715).

Und unter den Defekten, die bei der Zelebration der hl. Messe eventuell auftreten könnten, führt das überlieferte Missale Romanum aus: "Defekte auf Seiten der Form können auftreten, wenn irgendetwas von dem fehlt, was bei der Konsekration zur Vollständigkeit der Worte verlangt wird. Die Worte der Konsekration aber, die die Form dieses Sakramentes bilden, sind diese: ´Das ist Mein Leib´. Und: ´Das ist der Kelch Meines Blutes, des neuen und ewigen Bundes; Geheimnis des Glaubens; das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden´. Wenn jemand aber irgendetwas wegnimmt oder verändert bei der Form der Konsekration des Leibes und des Blutes, und bei dieser Veränderung der Worte diese nicht dasselbe (mehr) bezeichnen, vollzieht er nicht das Sakrament. Wenn er aber etwas hinzufügt, was den Sinn nicht verändert, so vollzieht er zwar (das Sakrament), sündigt aber dennoch aufs Schwerste" (De Defectibus, V - De defectibus Formae).

Somit könnte jetzt jemand hergehen und etwa die folgende Behauptung aufstellen: gut, zugegeben, bisher benutzte man in der amtlichen "neuen Messe" (im deutschen und vielen anderen Sprachräumen) die falschen, den Sinn verändernden (!) und somit ungültigen Wandlungsworte; jetzt aber, wenn die nächste Ausgabe dieser Messbücher die Druckerei verlässt, würden ja darin die korrekten Wandlungsworte stehen; also wäre ja dann die Zelebration nach diesem "Novus Ordo Missae" in jedem Fall als gültig zu erachten.

Zwar klingt dies auf den ersten oberflächlichen Blick plausibel, nur übersieht man dabei einen sehr wichtigen und somit entscheidenden Umstand. Denn die hl. Messe besteht ja ihrem Wesen nach nicht lediglich in der Konsekration von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi, sondern in einer Opferhandlung: sowohl in der Selbstopferung Christi an Seinen himmlischen Vater als auch in der Darbringung des Gottmenschen Jesu in den konsekrierten Opfergaben durch die Kirche. Zwar ist die hl. Wandlung natürlich ein wesentlicher und entscheidender Teil der hl. Messe, ohne welchen es überhaupt keine gültige Messzelebration geben kann! Aber sie ist trotzdem "nur" ein Bestandteil der liturgischen Opferhandlung der hl. Messe und kann ohne diese überhaupt nicht vorkommen.

Praktisch gesehen bedeutet dies, dass der Priester bei weitem noch nicht die hl. Messe (gültig) gelesen hat, wenn er zum Beispiel in einen Lebensmittelladen hineingeht und über die dort eventuell vorhandenen Brotlaibe bzw. über die Weinflaschen die hl. Wandlungsworte sprich, um es einmal ganz drastisch zu formulieren. Natürlich ist es ganz abwegig anzunehmen, dass in diesem Fall eine Konsekration stattfinden würde! Nein, die Konsekration ist vielmehr in das Gesamtgeschehen des hl. Messopfers eingebunden, ohne welches sie nämlich ihren Sinn und ihre Daseinsberechtigung verliert. Sie ist genauso ein Teil des liturgischen Opfers des Neuen und Ewigen Bundes, wie zum Beispiel die hl. Schrift als das geschriebene Wort "nur" einen (in diesem Fall schriftlichen) Teil der gesamten Tradition der katholischen Kirche darstellt! Konsekration und Opferhandlung stehen nicht wie zwei verschiedene, voneinander mehr oder weniger unabhängige oder miteinander vielleicht sogar konkurrierende Teile der Liturgie nebeneinander - die Konsekration gehört notwendigerweise zu dieser liturgischen Opferhandlung, auch wenn sie sie dann in gewisser Hinsicht selbstverständlich sogar krönt und vollendet (vgl. "Die Annahme des Opfers" in "Beiträge"/7, S. 12-16)!

Die oben zitierten Stellen aus den Konzilsentscheidungen bzw. aus dem Missale Romanum selbst zeigen uns deutlich an, dass die katholische Kirche die Gültigkeit der hl. Messe - was deren Form angeht - an der Gültigkeit der hl. Wandlungsworte ausgemacht hat: gültige Wandlungsworte - gültige Messfeier, ungültige Wandlungsworte - ungültige Messfeier. Nur setzte sie dabei immer und zu jeder Zeit wie selbstverständlich voraus, dass diese Konsekrationsworte vom Priester natürlich nur während und innerhalb der Zelebration nach dem überlieferten Römischen Missale ausgesprochen würden und keinesfalls außerhalb der hl. Messe selbst oder sonst irgendwie unabhängig von ihr! Es wäre sogar gänzlich absurd, diesen letzten Fall anzunehmen.

Wenn man sich also in theologischer Hinsicht Gedanken über die Frage nach der Gültigkeit der Wandlungsworte und somit auch der hl. Messe generell machte, ging man nicht nur davon aus, dass die Konsekration während der Messe vorkommt, sondern auch, dass es sich bei dieser Messe ausschließlich um unsere gute "alte" hl. Messe handelt (nach dem überlieferten Missale Romanum)! Zumal man in der Vergangenheit praktisch nur mit Messriten apostolischen Ursprungs zu tun hatte, welche alle eindeutig und zweifelsohne eine sakrale liturgische Opferhandlung darstellten. Dass aber jemals innerhalb der "Kirche" ein so genannter Messritus geschaffen werden würde, welcher überwiegend ein Mahlgeschehen denn eine eindeutige Opferhandlung sein will, ist weder den früheren Generationen generell noch dem kirchlichen Lehramt speziell überhaupt in den Sinn gekommen. Deswegen wurde ein solcher Fall auch nie richtig erörtert!

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Art und Weise, wie zum Beispiel das Konzil von Trient an jene der protestantischen Zeremonien herangetreten ist bzw. sie bewertet hat, welche bei diesen häretischen und von der Kirche abgefallenen Gruppierungen an die Stelle der hl. Messe getreten sind. Man untersuchte da nicht etwa die Frage nach der Gültigkeit der dort vorkommenden Worte, die das Äquivalent zu den eigentlichen Wandlungsworten darstellten (man wollte ja im Protestantismus keine Wandlung vollziehen), sondern die Kirche stellte im Anschluss an die Darlegung und dogmatische Festlegung des entsprechenden wahren Glaubens einfach fest, dass die Protestanten eindeutig vom apostolischen Glauben der Kirche über das hl. Messopfer abgewichen sind.

Weil aber die Protestanten kein Messopfer feiern wollten, erübrigte sich dann für die katholische Kirche auch gänzlich die Frage, ob da etwa eine gültige Konsekration stattfinden würde bzw. eine gültige Messe gefeiert werde, sollte es sich beim entsprechenden Zelebranten vielleicht sogar noch um einen ehemals katholischen und somit einwandfrei gültig geweihten (abgefallenen) Priester gehandelt haben. Und da fiel dann bezeichnenderweise auch die historische Tatsache überhaupt nicht ins Gewicht, dass die Lutheraner in deren "Abendmahl" die Worte "...für viele..." verwendet hatten (und bis heute verwenden).

■ Diese Verweise auf die Lehre und die Praxis der Kirche werfen dann aber auch ein entsprechendes Licht auf die Bewertung der von uns eingangs gestellten Frage, ob denn die am grünen Tisch unter aktiver Teilnahme von 6 protestantischen Theologen künstlich erfundene und 1969 unter Paul VI. eingeführte "neue Messe" als gültig zu bewerten wäre, wenn bei einer solchen Zelebration ein noch gültig geweihter Priester die richtigen Wandlungsworte verwenden würde. Und wenn man dann als Bewertungskriterium die offizielle Definition des "Novus Ordo Missae" in der Instructio generalis, § 7 heranzieht, dann muss man mindestens berechtigte Zweifel an der Gültigkeit einer solchen "Messe" hegen: "Das Herrenmahl oder die Messe ist die geheiligte Zusammenkunft oder die Versammlung des Volkes Gottes, das unter dem Vorsitz eines Priesters zusammenkommt, um das Gedächtnis des Herrn zu feiern. Deshalb gilt von der örtlichen Versammlung der heiligen Kirche in hervorragendem Maß die Verheißung Christi: ´Wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind, da bin Ich mitten unter ihnen´ (Mt 18,20)". Denn hier wird nicht die überlieferte Lehre der katholischen Kirche über das hl. Messopfer wiedergegeben, sondern etwa ein protestantisches Mahlgeschehen definiert.

Und in einem solchen eindeutig unkatholisch-häretischen Geist haben dann die entsprechenden Autoren die berühmt-berüchtigte "Liturgiereform" durchgeführt und die Messe sozusagen "erneuert"...! Und auch tatsächlich wird in dem neu entstandenen "Novus Ordo Missae" der Opfergedanke der Messe massiv zurückgedrängt und der Mahlgedanke hervorgehoben. Wobei dann auch die Reste, die noch an den Opfercharakter der Messe erinnern, im Sinne vorchristlich-heidnischer Darbringungen von Naturalgaben uminterpretiert werden (vgl. "Das ´Opfer´ des ´Novus Ordo Missae´" in "Beiträge"/14, S. 17-24)! Und das hat bedeutsame Auswirkungen auf die Intention, die in den Texten des „Novus Ordo Missae" zum Vorschein kommt!

Somit würden dann in den künftig innerhalb der "Konzilskirche" vielleicht zu erwartenden Zelebrationen der "neuen Messe", der so genannten "Eucharistiefeier", die an sich richtigen Wandlungsworte - von einem dort nur noch ziemlich selten anzutreffenden gültig geweihten Priester - in einer Zeremonie ausgesprochen, die eher dem protestantischen "Abendmahl" als einem (überlieferten) katholischen Messopfer ähnelt. (Zumal diese "Eucharistiefeier" geschaffen wurde, um das überlieferte Messopfer bewusst zu vernichten!) Somit muss auf der Grundlage der oben dargelegten Ausführungen darauf geschlossen werden, dass auch solche "Messen" nach dem "Novus Ordo Missae" als mindestens zweifelhaft gültig zu erachten sind! Denn man reißt da (auch bei einer bisweilen noch anzutreffenden persönlichen katholischen Glaubenshaltung eines so genannten Konzilspriesters in Fragen der Liturgie) die Konsekration generell aus dem Opfer heraus und zerstört damit den notwendigen liturgischen Rahmen, in welchem erst die Konsekration von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi gottgewollt stattfinden und somit gültig vollzogen werden kann!

■ Aber warum hat man nun in Rom unter Joseph Ratzinger als Benedikt XVI. entschieden, dass die Wandlungsworte nun doch wieder "...für viele..." statt "...für alle..." heißen sollen? Denn einer solchen Person wie Ratzinger, der doch 1951 zum Priester geweiht und somit in der Diözese Freising-München noch unter Kardinal Faulhaber gute katholische Theologie studiert hat und dann später selbst Jahrzehnte lang Theologieprofessor war, muss doch die theologisch-liturgische Widersprüchlichkeit der betreffenden Entscheidung bewusst sein. Warum dieser "Konservativismus", wenn er dann unter dem Strich doch nichts Entscheidendes bringt, was nämlich die Gültigkeit der Messe bzw. ihre übernatürliche Wirkung in den Seelen der an ihr teilnehmenden Gläubigen angeht? Somit muss die Antwort auf diese Frage wohl eher in einem anderen Bereich als dem theologischen Gebiet gesucht werden.

Als Ratzinger zum Papst der Amtskirche gewählt wurde, wurde von ihm zu den Zielen seines "Pontifikates" ausdrücklich auch die Einigung mit den aus seiner Sicht "schismatischen" traditionalistischen Gemeinschaften (wie es da halt offiziell heißt) gezählt. Offensichtlich dient nun die Wiedereinführung des "für viele" im "N.O.M." diesem Ziel. Somit soll den glaubenstreuen katholischen Christen signalisiert werden, dass der "Papst" doch katholisch gesinnt sei und mit ihnen eine möglichst volle kirchliche Gemeinschaft haben wolle.

Durch solche (letztendlich nur taktisch bedingten!) Zugeständnisse des Vatikan an die "Traditionalisten" soll wohl erreicht werden, dass in die antimodernistische und romkritische Bewegung generell Unruhe und Zweifel an der Richtigkeit der eigenen Position hineingebracht werde. Des weiteren sollen dann sowohl jene Katholiken, die trotz aller "Reformen" doch noch wenigstens einen gewissen nennenswerten Teil der katholischen Glaubensgesinnung bewahrt haben, als auch jene, die sogar ohne die geringsten Abstriche treu zum Glauben und zur Kirche ihrer Väter geblieben sind, mit dem Lockmittel eines "konservativen Papstes" oder einiger "konservativ" anmutenden Phrasen wohl innerlich verunsichert und letztendlich zum Beitritt zur Amtskirche bewegt werden!

Und als Bedingung für eine solche Union wird dann von diesen "Traditionalisten" immer und ausnahmslos sowohl die grundsätzliche Anerkennung (der Lehren) des Vatikanums II. als auch der offiziellen "neuen Messe" verlangt. Zwar wird ihnen formell - wie großzügig! - die Auslegung der betreffenden "Neuerungen" "im Sinne der Tradition" zugestanden, wie es da so "fromm" heißt. Dennoch wird durch eine solche Abmachung seitens des Vatikans und der Modernisten erreicht, dass sich dann solche Gläubigen zunächst einmal und in jedem Fall unter dem Dach der Amtskirche befinden und somit einer wesentlich "besseren" Kontrolle seitens der modernistischen und oft sogar freimaurerisch inspirierten "Kirchenleitung" unterliegen!

Da aber in den betreffenden "konservativen" Kreisen daraufhin in jedem Fall nicht mehr die Behauptung aufgestellt werden kann und darf, dass das Vatikanum II. häretisch, die "neue Messe" ungültig und der "Papst" kein rechtmäßiger Papst sei, hat man dadurch seitens der Modernisten schon sehr viel erreicht (als erster Schritt)! Dem folgen dann weitere taktische Schritte, wobei die betreffenden "Traditionalisten" zunehmend mit den verschiedensten der modernistischen "Reformen" vertraut gemacht und somit immer mehr in den modernistischen Strudel bzw. (Un)Geist eingeführt und von diesem verseucht werden (sollen). Denn wenn man sich praktisch schutz- und verantwortungslos einem gefährlichen Virus aussetzt, wird man von diesem in der Regel auch angesteckt - mit schlimmen Folgen für sich selbst!

Somit wird es deutlich, dass auch die Wiedereinführung des "für viele" letztendlich doch wohl nur dem Zweck dienen soll, einen jeden nennenswert-ernsthaften Widerstand gegen die modernistischen "Reformen" zu brechen und die dem Vatikanum II. und den postkonziliaren "Neuerungen" gegenüber kritisch eingestellten Gläubigen zwar auf gewissen Umwegen, aber schlussendlich doch noch der Amtskirche und dem von ihr vertretenen Modernismus zuzuführen! Man lasse sich also nicht durch den Schein blenden bzw. durch die schönen Worte irreführen, sondern prüfe in erster Linie die Taten.

Die gerade vollzogene Erkenntnis lässt sich auch durch den Umstand bestätigen, dass vom Vatikan ausdrücklich betont wird, die bisher im "Einsetzungsberichts" der "neuen Messe" verwendeten Worte "für alle" seien sehr wohl gültig, weil sie ja in Entsprechung zum katholischen Glauben stünden. Somit zeigt der Vatikan unter Benedikt XVI. mehr als nur deutlich an, dass er sich dem eigentlichen theologischen wie pastoralen Problem nicht stellen will geschweige denn dieses im Sinne der überlieferten katholischen Glaubenslehre lösen möchte! Grundsätzlich hält man die häretische Position bei - "konservativ" erscheint man (aus taktischen Gründen) nur für die "ewig gestrigen" "Traditionalisten", um sie letztendlich zu täuschen und wie auch immer für die postkonziliaren modernistischen "Neuerungen" zu "begeistern"!

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch der Umstand, dass es innerhalb der "Konzilskirche" eine starke Opposition sogar schon gegen die oben erwähnte Wiedereinführung der allein biblisch belegten und an sich richtigen Wandlungsworte gibt! Vor einigen Monaten erzählte mir nämlich eine Amtsperson, die sich sowohl in den inneren Angelegenheiten der Diözese Rottenburg-Stuttgart als auch insgesamt in denen der deutschen Amtskirche gut auskennt, dass die (offiziellen) deutschen Bischöfe die Änderung von "für alle" in "für viele" wohl nicht mitmachen würden. Es darf nicht ohne hinreichenden Grund vermutet werden, dass dies wohl auch für einige der anderen extrem modernistisch eingestellten nationalen Bischofskonferenzen zutrifft.

So weit ist man also in der Zwischenzeit bereits gekommen, dass man sich schon gegen die elementaren Wahrheiten des Evangeliums und die grundsätzlichen (und unaufhebbaren) Entscheidungen des überlieferten kirchlichen Lehramtes mit Hand und Fuß wehrt! Aber auf der anderen Seite ist dies nur die logische Folge des eigenen permanenten Verletzens der überlieferten katholischen Glaubenslehre und der kanonischen Prinzipien. Heißt es ja in einem Sprichwort: Wer Wind säht, wird Sturm ernten! Auch und gerade solche Leute wie Joseph Ratzinger haben in der Vergangenheit den katholischen Glauben destruktiv angezweifelt, relativiert und schlussendlich sogar öffentlich geleugnet. Sie haben einen Boomerang geworfen (unter anderem auch und gerade durch ihren Ungehorsam der früheren Kirche gegenüber ) ...und reiben sich jetzt voll Verwunderung die Augen, dass er (auch und gerade in der Gestalt des Ungehorsams) wieder auf sie zurückkommt!

Daraus kann nur die eine richtige Schlussfolgerung gezogen werden: der Glaube ist heilig, und man rühre ihn nicht an; die Messliturgie und die Sakramente sind ihrem Wesen nach göttlichen Ursprungs und somit sakrosankt, und man experimentiere mit ihnen nicht (nach rein menschlicher Lust und Laune) herum; man spiele grundsätzlich nicht mit Feuer, denn sonst verbrennt man sich auf die eine oder andere tragische und unheilvolle Weise unbedingt die eigenen Finger!

P. Eugen Rissling
 

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