Christus, der eingeborene Sohn Gottes
 


Jeder, der aufmerksam die Entwicklungen in unserer Gesellschaft beobachtet und analysiert, wird bald unschwer feststellen können, dass in ihr authentische christliche Positionen immer mehr aufgegeben werden. Unsere Zeit zeichnet sich tragischerweise dadurch aus, dass in ihr fundamentales christliches Gedankengut eine zunehmend geringere Rolle spielt. Man orientiert sich sowohl bei der Lebensplanung als auch in der praktischen Lebensgestaltung immer weniger an den Lehren und den Geboten des Evangeliums Jesu Christi. 

Inzwischen will die Politik oft nicht einmal den Eindruck vermitteln, als ginge es ihr darum, in Übereinstimmung mit christlichen Lehren zu handeln. Bei so manchen Gesetzesvorhaben muss sogar angenommen werden, dass absichtlich noch die letzten Reste christlichen Denkens vernichtet werden sollen. So ist z.B. die Abtreibung oder auch die Ehescheidung von der Gesellschaft als etwas Selbstverständliches hin- und angenommen worden. Tötung ungeborenen Lebens, Ehebruch und Wiederverheiratung Geschiedener „erfreuen“ sich somit der vollen Akzeptanz der breiten Öffentlichkeit, man empfindet dabei nicht einmal einen Schatten von sittlicher Anrüchigkeit. Auch die Pornobranche brüstet sich inzwischen damit, voll und ganz gesellschaftsfähig geworden zu sein. Und zur Zeit ist man in der deutschen Politik - man sehe die Gesetzesvorhaben der rot-grünen Regierung in Berlin - eifrig bemüht, homosexuelle Paare steuerrechtlich den Ehepaaren weitgehend gleichzustellen. Und das ist - man lasse sich nicht darüber täuschen (!) - nur ein vorübergehender Schritt zum erklärten Ziel der vollen Aufwertung sexueller Beziehungen gleichgeschlechtlicher Paare auf das Niveau einer Ehe zwischen Mann und Frau. Man bedient sich halt nur der Taktik einzelner Schritte. Da fragt man sich schon, wie dies möglich geworden ist, wie es dazu kommen konnte, dass das Christentum in unserer ehemals christlichen europäischen Gesellschaft seine prägende Kraft verlieren konnte. Legt man ja heute in der Öffentlichkeit eine großen Wert darauf, jede überzeugte christliche Stimme, sollte sie sich trotz der Übermacht der liberalen Massenmedien überhaupt noch zu Wort melden können, entweder auf dem Weg der Verdrehung der Tatsachen oder mit anderen unsauberen Methoden in Misskredit zu bringen, um der Verbreitung von überzeugtem christlichem Gedankengut vorzubeugen. 

Nun, zweifelsohne liegen die Ursachen für diese Entwicklung nicht nur darin, dass die antichristlichen Kräfte zugenommen haben, dass der Druck von außen so stark geworden ist, dass sich ihm kaum einer von uns gänzlich entziehen kann. Nein, inzwischen kränkelt auch die Christenheit selbst bedenklich, sie ist sozusagen intern, von innen heraus schwach geworden. Ein großer Teil derer, die sich selbst noch als Christen bezeichnen, hat streng genommen keine feste christliche Überzeugung mehr! Selbst wie viele Pfarrer beider vom Staat anerkannten großen christlichen Konfessionen in Deutschland - von den einfachen Gläubigen ganz zu schweigen - wissen nicht mehr, worin der eigentliche Vorzug der christlichen Religion vor nichtchristlichen religiösen Bekenntnissen besteht, wodurch sich das Christentum in einmaliger und außergewöhnlicher Weise auszeichnet! Infolge dessen haben dann auch die antichristlichen Kräfte ein leichteres Spiel mit der Durchsetzung ihrer Ziele. Besitzt jemand ein Identitätsproblem, weiß er nicht mehr, wozu er eigentlich da ist, worin seine Daseinsberechtigung besteht, kann er auch nicht seinen Gegnern im notwendigen Maß und Umfang widersprechen, ihnen den gebotenen Widerstand leisten. Ja, er wäre dann nicht einmal in der Lage, seine Gegner zu erkennen! 

Wären also die Christen im Grunde ihres Herzens von der Heilsnotwendigkeit des christlichen Glaubens überzeugt, würden sie um dessen Stellenwert in der Heilsordnung Gottes richtig wissen, hätten sie sicherlich auch einige der negativen Entwicklungen der Gegenwart abgebremst, in ihrem Ausmaß abgeschwächt, oder vielleicht sogar auch gänzlich verhindert. Wäre vor allem die katholische Kirche als eine große und weltweite Überzeugungsgemeinschaft der Welt erhalten geblieben, die ja z.B. noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zweifelsohne die stärkste moralische Instanz war, hätten in ihrem Bereich keine grundlegenden und vom Geiste des verderblichen Modernismus infizierten „Reformen“ stattgefunden, dann wäre es heute nicht nur um die Kirche selbst, sondern infolge dessen auch um die Welt ein bisschen weniger schlecht bestellt. Denn je größer und entschiedener der Widerstand gegen antichristliche Strömungen, desto schwächer auch die Auswirkungen der letzteren! 

Und diese geistige Orientierungslosigkeit betrifft nicht etwa bloß relativ zweitrangige Glaubensfragen, sie verläuft keinesfalls lediglich an der Peripherie des katholischen Glaubens. Nein, sie berührt, wie bereits ersichtlich, wesentliche Glaubenspunkte, die spezifisch sind für die christlich-katholische Glaubensüberzeugung, und ohne die der christliche Glaube seine ihm eigentümliche Eigenheit verliert. 

Letztendlich dreht sich alles um die zentrale Frage nach der Person und der Sendung Jesu Christi! So seltsam, unvorstellbar und auch erschreckend es für christliche Ohren klingen mag, aber heute ist es den breiten Schichten der modernen Christen teils nicht mehr bekannt und teils nicht mehr wirklich bewusst, Wer Er ist. An dieser Frage scheiden sich auch heute wieder die Geister. Wir kennen ja die modernen Theorien über die Person und das Wirken Jesu, mit denen die modernen „Propheten“ von den Kanzeln und in Schriften Christus in den Herzen der Gläubigen vernichtet und das Christentum verleugnet haben. Die einen stellen Ihn als einen Rabbi bzw. Lehrer dar, der halt eher zufällig unter die Räder der politisch-religiösen Geschichtsentwicklungen seiner Zeit geraten ist. Die anderen halten Ihn für einen von Gott gesandten Propheten, der gleich anderen Propheten den Menschen den göttlichen Willen einschärfen wollte. Wieder andere sehen in Ihm einen Religionsstifter, der ähnlich wie Moses, Buddha oder Mohammed auf eigene Weise über die höchste Gottheit nachgedacht und dementsprechend auch gelehrt habe, wie man seiner eigenen persönlichen Meinung nach in Verbindung mit dieser Gottheit gelangen könne. Und die sogenannten „Befreiungstheologen“ in Lateinamerika betrachteten Ihn als einen politischen Revolutionär, der es einem gestatte, mit Waffen in den Hand, d.h. mit purer Gewalt, die soziale Gerechtigkeit unter den Menschen herzustellen. 

So sehr sich diese Ansichten von einander teilweise auch unterscheiden mögen, allen gemeinsam aber ist, dass sie wie selbstverständlich davon ausgehen, Jesus sei zwar ein außergewöhnlicher, aber dennoch nur ein Mensch gewesen. Man wendet auf Ihn zwar noch den Titel „Gottessohn“ an, aber Er sei halt kaum anders „Gottessohn“ gewesen, als wir alle Kinder Gottes seien, auch wenn Er dies etwas intensiver gewesen sein mag. 

Man darf nicht dem Irrtum erliegen zu meinen, es sei nicht so wichtig, ganz genau zu definieren, welcher Natur die Gemeinschaft Jesu mit Gott gewesen sei. Hauptsache, die Richtung stimme so ungefähr, auf ein bisschen Mehr oder Weniger komme es nicht so an. Ansonsten könnte dem Ökumenismus, dem ökumenischen Gedanken, Schaden zugefügt werden. 

Nun, Jesus gibt selbst eine markante und unzweideutige Antwort auf solche heute nicht selten anzutreffenden Meinungen. Als „Er in die Gegend von Cäsarea Philippi kam, fragte Er Seine Jünger: ´Für wen halten die Leute den Menschensohn?´ Sie antworteten: ´Die einen für Johannes der Täufer, andere für Elias, wieder andere für Jeremias oder sonst einen Propheten.´ Er fragte sie: ´Ihr aber, für wen haltet ihr Mich?´ Simon Petrus gab zur Antwort: ´Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.´ Da sagte Jesus zu ihm: ´Selig bist du, Simon, Sohn des Jonas! Denn nicht Fleisch und Blut hat dir das geoffenbart, sondern Mein Vater im Himmel´“ (Mt 16,13-17). 

Daraus wird ersichtlich, dass Jesus die damals gängige Meinung der „Leute“ über Ihn nicht gutheißt, sie nicht für ausreichend hält. Auch wenn sowohl Johannes der Täufer als auch Elias, Jeremias oder auch andere Propheten gewaltige Sprachrohre Gottes waren und deswegen höchstes Ansehen im Volke genossen, so will sich Jesus dennoch nicht in die gleiche Reihe eingliedern, der Schar der Propheten beigesellen lassen. Denn wenn Er Petrus selig preist, weil dieser in Ihm - in Abweichung von der Meinung anderer - den „Sohn des lebendigen Gottes“ sieht, dann bedeutet dies, dass Jesus als eben dieser Gottessohn wesentlich mehr ist, als ein Mensch überhaupt werden kann, handele es sich dabei um einen noch so großen Propheten, dass diese Gottessohnschaft Jesu ihrem Wesen nach so sehr über der allgemeinen Würde der Menschen als Kinder Gottes steht, dass beide miteinander nicht einmal zu vergleichen sind. Sonst hätte auch Petrus von Jesus für das Bekenntnis zu Ihm nicht das ausdrückliche Lob erhalten, der Inhalt dieses Bekenntnisses sei ihm von nirgendwo anders als vom Himmel (!) eingegeben worden. Sonst hätte Jesus auch nicht feierlich verheißen, dass er, Petrus, wegen seines Glaubens (!) von nun an ein „Fels“ sei, auf welchem Christus Seine Kirche bauen wolle, die auch die Pforten der Hölle nicht werden überwältigen können, dass ihm, Petrus, „die Schlüssel des Himmelreiches“, d.h. die höchste Löse- und Bindegewalt, übergeben würden (vgl. Mt 16,18f.). 

Und was ist zur Zeit Christi konkret unter dieser Gottessohnschaft Jesu verstanden worden? Im Evangelium wird berichtet, wie Jesus auf dem Fest der Tempelweihe wiederholt Gott Seinen Vater nannte. Dass diese Bezeichnung nicht im Sinne der allgemeinen Vaterschaft Gottes gemeint war, wird schon aus den bei dieser Gelegenheit ebenfalls gesprochenen Worten Christi ersichtlich: „Ich und der Vater sind eins“ (vgl. Joh 10,22-30). Wer von uns, Menschen, kann diese Worte auf sich beziehen? Und auch die Gegner Jesu verstanden dies nicht anders. Sie wollten Ihn nämlich unmittelbar darauf steinigen. Auf die Frage Jesu nach dem Grund ihres Vorhabens gaben sie an, sie wollten Ihn ausdrücklich wegen einer „Gotteslästerung“ bestrafen, da Er sich doch durch die Nennung Gottes als Seines Vaters „für Gott“ (!) ausgibt (Joh 10,32f.). Auch „trachteten Ihm die Juden erst recht nach dem Leben, weil Er nicht bloß den Sabbat brach, sondern auch Gott Seinen Vater nannte und damit sich Gott gleichstellte“ (Joh 5,18). Und vor Pilatus brachten die Juden später vor, Jesus müsse nach dem Gesetz „sterben, denn Er hat sich für den Sohn Gottes ausgegeben“ (Joh 19,7). Also beinhaltet das Bekenntnis zu Jesus als dem „Sohn des lebendigen Gottes“ den Glauben an Seine göttliche Natur! Und wie ist das Verhältnis des Sohnes und des Vaters zueinander beschaffen, was ist darunter genau zu verstehen? 

Die folgende Stelle aus dem Johannesevangelium gibt uns Aufschluss darüber: „´Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch Mich. Wenn ihr Mich erkannt hättet, würdet ihr auch Meinen Vater erkennen. Schon jetzt erkennt ihr Ihn und habt Ihn gesehen.´ Philippus sagte zu Ihm: ´Herr, zeige uns den Vater! Das genügt uns.´ Jesus erwiderte ihm: ´Solange schon bin Ich bei euch, und du kennst Mich noch nicht, Philippus? Wer Mich gesehen hat, hat auch den Vater gesehen. Wie kannst du nur sagen: Zeige uns den Vater? Glaubst du nicht, dass Ich im Vater bin und der Vater in Mir ist? Die Worte, die ich zu euch rede, sage Ich nicht aus Mir selbst; der Vater, der in Mir bleibt, vollbringt die Werke. Glaubt Mir, dass Ich im Vater bin und der Vater in Mir ist´“ (Joh 14,6-11)! 

Christus bringt hier und an vielen anderen Stellen des Evangelium klar zum Ausdruck, dass Er die Offenbarung des (unsichtbaren) Vaters ist, dass Er der menschgewordene Gott ist, der gewissermaßen aus der Ewigkeit heraus zu uns in der Zeit spricht: „Niemand hat Gott je gesehen. Der Eingeborene, der Gott ist, der da ruht am Herzen des Vaters, Er hat uns Kunde gebracht“ (Joh 1,18); „Wer an Mich glaubt, der glaubt nicht an Mich, sondern an Den, Der Mich gesandt hat; und wer Mich sieht, der sieht Den, Der Mich gesandt hat“ (Joh 12,44f.); „Der Vater liebt den Sohn und hat Ihm alles in die Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, wird kein Leben sehen, sondern Gottes Zorn lastet auf ihm“ (Joh 3,35f.); „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden“ (Mk 16,16). 

Das bedeutet mit anderen Worten, dass es keinen anderen Weg zu Gott gibt außer durch Jesus! Weil sich eben Gott in Ihm vermenschlicht, zu uns gesprochen und das Heil für uns gewirkt hat. Schon im Alten Testament hat der Vater nicht anders als durch den Sohn gehandelt und sich an die Menschen gewandt: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dies war im Anfang bei Gott. Durch dieses ist alles geworden, und ohne es ward nichts von dem, was geworden ist“ (Joh 1,1-3); „Unsere Väter ... aßen auch dieselbe geistige Speise, und alle tranken denselben geistigen Trank. Sie tranken nämlich aus einem geistigen Felsen, der ihnen folgte. Der Fels war Christus“ (1 Kor 10,1-4)! Und der Höhepunkt dieser „Vermenschlichung“ Gottes ist die Geburt Gottes in der menschlichen Hülle im Stall zu Bethlehem: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Und wir haben geschaut Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voll der Gnade und Wahrheit“ (Joh 1,14)! 

Demnach gibt es auch keinen Gott neben Jesus, es gibt keinen Gott unabhängig von Ihm! Man kann in Entsprechung zur christlichen Lehre nicht von einem „Gott“ sprechen, der Seinem Wesen nach verschieden wäre vom Gottmenschen Jesus Christus. Dieser ist der einzige wahre Gott, der in der Zeit zu uns, Menschen, gesprochen hat. Übt ja Jesus Seinen Gegnern gegenüber zwar die harte aber berechtigte Kritik, sie würden durch die Ablehnung des Gottsohnes Gottvater überhaupt nicht kennen: „Freilich habt ihr Seine Stimme nie vernommen, Seine Gestalt nie gesehen und Sein Wort in euch nicht festgehalten, weil ihr ja Dem nicht glaubt, Den Jener gesandt hat“ (Joh 5,37f.)! 

Und wenn Christus der menschgewordene Gott, der einzige Mittler zwischen Himmel und Erde ist, dann ist auch der Glaube an Ihn, an Seine Person und Sein Wirken, absolut heils-notwendig. Dann ist auch das Christentum als Religion die einzige Religion, die uns Zugang zu Gott bietet, die eine Gemeinschaft mit Ihm vermittelt! Es ist allen anderen Religionen als solchen, wie sehr diese auch von wem auch immer angesehen sein mögen, haushoch überlegen, was ihre Heilswirksamkeit angeht. 

Und wenn die modernen Glaubensverführer nicht müde werden, sowohl Christus zum Propheten zu degradieren als auch das Christentum auf welche Weise auch immer den nichtchristlichen Religionen gleichzustellen, indem sie z.B. diese letzteren über alles gesunde Maß in den Himmel hochpreisen (vgl. die entsprechenden Äußerungen Johannes Pauls II.), dann verstoßen sie eindeutig gegen die Grundüberzeugung und die Kernaussage des christlichen Glaubens! Was hilft es diesen Personen, sich mit Titeln wie „Papst“, „Bischof“ oder „Pfarrer“ zu schmücken, wenn sie nicht einmal die elementaren Überzeugungen des christlichen Glaubens teilen? 

Neben dieser Wirkung nach außen gibt es in diesem Zusammenhang noch eine Wirkung nach innen. Bei einem Menschen, sei er noch so hochgestellt und gutgesinnt, können sich immer dann und wann unbeabsichtigt und ohne bösen Willen Missverständnisse oder Fehlinterpretationen des vernommenen göttlichen Willens einschleichen. Warum denn sonst erlaubt man sich heute ohne weiteres, eine ganze Reihe von Lehren Christi insofern „umzuinterpretieren“, dass sie auch dem modernen Menschen noch irgendwie in den Kram passen und ihm nicht als unbequem oder anstößig erscheinen? 

Bei Gott dagegen kann nicht aus Unrecht Recht, aus Sünde Tugend und aus Bosheit eine nachahmenswerte Haltung bzw. Handlung gemacht werden. Und wenn Jesus Christus in dem Sinn „der Sohn des lebendigen Gottes“ ist, wie es, wie oben ausgeführt, in der Heiligen Schrift dargelegt wird, dann sind Seine Worte nichts geringeres als Gottes Worte, Seine Lehren Gottes Lehren, Seine Gebote Gottes Gebote, an welchen menschlicherseits nichts zu deuteln ist! Der Wille Christi stellt also eindeutig und unmissverständlich den Willen des wahren und ewigen Gottes dar, der vom Menschen befolgt werden soll. 

Und nur dann, wenn die Christenheit weiß, Wer Jesus Christus wirklich ist, wenn sie auch ihre eigene Rolle im Heilsplan Gottes erkennt und bejaht, hat sie festen Boden unter den Füßen, besitzt sie klare Orientierung in der Auseinandersetzung mit den ihr widerstreitenden Kräften der Gegenwart. Demnach ist es auch heute eindeutig unsere Aufgabe - wollen wir grundsätzlich in der Lage sein, den katholischen Glauben zu bewahren und an künftige Generationen weiterzugeben -, uns in die erhabenen Geheimnisse unserer heiligen Religion zu vertiefen, um so die Festigung im christlichen Glauben, in der lebendigen Hoffnung und in der göttlichen Liebe zu erlangen! Dann wird die Christenheit sicherlich auch gegenwärtig positiven Einfluss auf die geistige Entwicklung der Gesellschaft ausüben können! 

P. Eugen Rissling


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