Jungfrau, wir dich grüßen, o Maria hilf!

Maria ist durch ihren Gehorsam dem guten und heiligen Willen Gottes gegenüber die Frau geworden ist, die der Schlange den Kopf zertritt, wie es in den ersten Zeilen des Alten Testamentes, dem sogenannten Protoevangelium (Gen. 3,15), verheißen ist. Seither ist sie die Fürsprecherin der durch die Sünde und durch das Böse verwundeten Menschheit. Der heilige Bischof Irenäus von Lyon (+202) sagt von ihr in großer Verehrung: Wie Eva durch ihren Ungehorsam den Knoten des Unheils für das Menschengeschlecht schürzte, so löste ihn Maria durch ihren Gehorsam.

Wie ein verschlungener Knoten ist das menschliche Leben durch den Einfluss des Bösen und der Sünde geworden. Klarheit und Lösung der Probleme hier auf Erden kann nur durch die Gnade und Liebe Gottes kommen!

Ein Bild, das heute weit über die Grenzen Europas hinaus bekannt ist und Maria in dieser ihrer Funktion als übernatürliche „Knotenlöserein“ darstellt, findet sich in der direkt neben dem Rathaus zu Augsburg gelegenen alten Kirche St. Peter am Perlach.

Maria steht da, mit dem Fuß auf der Schlange und dem antichristlichen Halbmond, was zugleich auch die Besiegung aller Halbheit bedeutet, im Licht des Heiligen Geistes. Die Engel, die den Menschen auf seinen Wegen unten auf der Erde leiten und zu seiner ewigen Heimat hinzuführen bestrebt sind, bringen im Himmel vor ihre Königin die scheinbar unentwirrbaren Knoten, welchen die Menschen durch das Wirken der Schlange begegnen oder welche die Menschen in ihrer Schwäche selbst verursachen. Knoten, die verwirren, einengen, fesseln, die sich immer mehr verwickeln, welche die Menschen durch eigene Kraft nicht lösen können, die vielmehr ohne den Beistand von oben immer mehr in die Verwirrung hineinziehen.

Maria, die Braut des Heiligen Geistes, ist berufen, dem Menschen auf dem Weg aus der Knechtschaft des Satans und des Bösen zu helfen. Im Licht und in der Gnade des Heiligen Geistes hat sie von Gott die Vollmacht erhalten, auf wundersame Weise selbst die schlimmsten Verschlingungen durch die Kraft ihrer fürbittenden Liebe zu lösen! Die Engel, die selbst im Lichte Gottes wohnen, erkennen die Größe und die Fülle der Gnade und der Liebe Gottes in Maria demutsvoll an und bitten sie voll Vertrauen um Hilfe bei der Lösung aller scheinbar aussichtslosen Verwicklungen.

Kein Wunder, dass auch die gläubigen Menschen hier auf Erden seit Jahrhunderten vor diesem Bild um die Gnade der Lösung all ihrer Probleme gebetet haben.

Weil Maria sich der Liebe Gottes so geöffnet hat, dass sie ganz durchscheinend für Seine Gnade und für Seine Güte geworden ist, ist sie auch die große Helferin in allen noch so aussichtslosen Nöten des menschlichen Lebens.

Besonders in den Nöten der heiligen Kirche wandte sich der Sinn der Gläubigen immer wieder voll Vertrauen an die Fürbittmacht Mariens. Viele Marienfeste zieren das Kirchenjahr.

Vor allem der Mai und der Oktober sind wahre Marienmonate, wo die Gläubigen sich gerne zum öffentlichen Rosenkranzgebet versammeln und damit auch einer Bitte der Muttergottes in Fatima entsprechen, die von Mai bis Oktober 1917 drei Hirtenkindern erschien und um das tägliche Gebet des Rosenkranzes zur Rettung der Sünder und der ganzen Welt gebeten hat.

Auch unser Flehen geht zu Maria, dass sie in diesen schweren Stunden für die Kirche Fürsprache einlege und alle scheinbar unlösbaren Knoten in der Kraft Gottes löse. Sie soll unsere mächtige Fürsprecherin sein, dass in der Liebe des Heiligen Geistes die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche alle Mächte des Bösen und des Todes in der Kreuzesnachfolge Christi überwinde, wieder überall sichtbar ein Hirt und eine Herde werde und alle Menschen guten Willens sich in österlicher Freude und Liebe um den wahren Herrn und Heiland Jesus Christus unbehindert sammeln können!


Thomas Ehrenberger

 

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