Zeichen der Auferstehung


Gott gibt zu allen Zeiten Zeichen, auch heute. Eines dieser Zeichen für unsere Zeit, das früheren Generationen noch eher verschlossen war und dessen Geheimnisse erst durch den wissenschaftlichen Fortschritt allmählich entschlüsselt werden konnte, ist sicher auch das inzwischen mit aller Akribie erforschte Grabtuch von Turin, von dem die Überlieferung berichtet, dass es das Grabtuch Jesu ist.

Nach allen Untersuchungen der strengsten Art ist heute auch kaum eine andere Antwort und Zuordnung mehr möglich. Gerade der Zweifel an der Echtheit hat immer mehr dazu geführt, dass das Grabtuch inzwischen das am besten untersuchte Textilstück der Welt ist.

Erst kürzlich machten wieder neue Ergebnisse auf das Grabtuch von Turin aufmerksam. Sie bestätigen andere, frühere Forschungsresultate. Auch nach dieser neuen Untersuchung kann das Grabtuch nicht einfach als Produkt des Mittelalters eingestuft werden, wie es durch einige Forscher 1988 versucht worden war. Die im Jahre 1988 durchgeführte Radiokarbonmessung am Grabtuch sei nämlich an einer Stoffprobe vorgenommen worden, die später hinzugefügte Gewebefäden enthielt, und habe so zu einer falschen Datierung auf das Mittelalter geführt. Dies ist in Kürze das Ergebnis dieser neuen Untersuchung des amerikanischen Forschers Raymond Rogers.

Der fand Lignin, ein Bestandteil von Pflanzenzellen, der im Lauf der Zeit in Vanillin zerfällt und verschwindet, nur in der Radiokarbon-Probe und in Teilen des Tuches, die im Mittelalter ausgebessert worden waren, aber nicht im übrigen Stoff des Tuches.

Das berichtete am 19. Januar 2005 die auf das Grabtuch spezialisierte Forschungseinrichtung ‚American Shroud of Turin Association for Research‘ (AMSTAR).

Nach Rogers zeigen auch Untersuchungen der Reliquie mit ultravioletten Strahlen und Röntgenstrahlen beim eigentlichen Tuch andere Fluoreszenzspuren als im Bereich des untersuchten Stoffteils. "Das zeigt, dass die ungefähre chemische Mischung nicht dieselbe ist wie die des Originals“ (ZENIT 8.2.05, vgl. SPIEGEL ONLINE 27.Januar 2005).

Unser Glaube ist natürlich nicht von solchen Feststellungen einzelner Wissenschaftler abhängig, sondern von der Wahrheit Gottes selbst. Doch die Fülle der Details an Erkenntnissen beim Turiner Grabtuch fordert Gläubige und Ungläubige gleichfalls heraus. Wenn es wirklich das wahre Grabtuch Jesu Christi ist, was kann und will das Bild auf dem Grabtuch uns dann sagen?

Einige Details der wissenschaftlichen Untersuchungen:

Frühe Christus-Darstellungen, die dieselben Auffälligkeiten wie das Bild auf dem Grabtuch aufweisen, und andere geschichtliche Dokumente beweisen, dass das Tuch schon im ersten Jahrtausend als besondere Reliquie Christi bekannt gewesen sein muss.

Das Bildnis präsentiert sich allerdings merkwürdigerweise wie ein Fotonegativ, - auch wenn es kein einfaches Fotonegativ ist, wie neuere Studien ergaben! Denn es liefert die Hell-Dunkel-Werte nicht einfach umgekehrt zur Helligkeit oder Dunkelheit auf dem Objekt! Hervorstehende Körperstellen erscheinen auf dem Tuch dunkler, während weiter vom Tuch entfernte Teile schwächer oder gar nicht mehr abgebildet sind. Das lässt eine wirklichkeitsgetreue "Übersetzung" in eine dreidimensionale Darstellung im Raum zu!

Das Bild selbst ist aber auch kein Abdruck (dann wäre es total verzerrt), wenn man von den Spuren von Blut absieht, die die Wunden bedecken. Es wurde auch nicht gemalt, nirgends gibt es Spuren von Farbe. Wie ist das Bild dann aber entstanden? Die Wissenschaft kann es bis heute nicht beantworten.

Oder woher kommt es? Garn, Stoff und Webart entsprechen dem syrisch-palästinensischen Gebiet vor 2000 Jahren. Bestimmte Fertigungstechniken sind im Mittelalter z. T. gar nicht mehr bekannt. Auf der Reliquie fand man außerdem zahlreiche Pollen von Pflanzen, die nicht in Europa wachsen. Einige sind typisch für das Gebiet von Palästina, andere können überhaupt nur dort gefunden werden. Es sind auf dem Tuch auch Mikropartikel des seltenen Minerals Argonits gefunden worden, das in den Grotten von Jerusalem vorkommt. Auch fand man Reste von Aloe und Myrrhe, Bestandteile der Salbungen, von denen das Evangelium im Zusammenhang mit der Grablegung Jesu spricht. Auf den Augen entdeckte man Abdrücke einer Münze, die nur zur Zeit des Pilatus zwischen 29 und 32 n.Chr. in Umlauf war und hier für die Schließung der Augen des Leichnams verwendet wurde.

Wenn wir einen Blick auf das Leichentuch werfen, finden wir eine realistische Bestätigung der Leidens- und Auferstehungsberichte der Evangelien. Die Darstellung auf dem Grabtuch stimmt mit den Evangelien völlig überein, auch wenn sie nicht von diesen abhängig ist, sondern oft noch genauere Details liefert! Wie groß müssen die Schmerzen gewesen sein, die Jesus für uns erduldet hat!

Das Bild auf dem Grabtuch zeigt einen Mann, der die Qual der Kreuzigung erleiden musste und sehr viel Blut vergossen hat. Die hohe Quantität von Bilirubin auf den leuchtend roten Blutflecken zeigen, dass die Person kurz vor dem Tod stark gefoltert worden war. Die Blutgruppe AB ist in Europa eher selten.

Die Blutspuren und der herausgepresste Brustkorb entsprechen medizinisch genau dem Ergebnis einer Kreuzigung. Auf dem Rücken findet man ca. 120 längliche Spuren, wie sie eine römische Bleigeißel mit ihren Bleikügelchen an ihren Enden bei ca. 40 Schlägen hinterlässt.

Ca. 50 Dorneneinstiche wurden auf Kopf und Stirn gezählt, die Schulterwunde, die Seitenwunde, die Spuren der Kreuzigung sind sichtbar. Zeugnis von schweren Stürzen geben Erdspuren an der Ferse, am Knie, an der Nase...

Das rechte Augenlid ist eingerissen, das Nasenbein ist gebrochen, schwere Schlagwunden findet man an den Augenbrauen, eine dreieckige Wunde auf der rechten Wange, der ausgerissene Bart ist Zeichen für Gotteslästerung, ein Arm erscheint durch die extreme Streckung am Kreuz wie ausgekegelt. Die Beine des Gekreuzigten sind jedoch nicht zerschlagen (vgl. Joh.19,34)...

Ein bloßer Scheintod, wie ihn manche behaupten, kann ausgeschlossen werden. Gerichtsmedizinisch konnten Blut und Serumhöfe eines wahrhaft Verstorbenen nachgewiesen werden! Außerdem müssten die getrockneten Blutspuren auf dem Grabtuch bei einer bloßen "Auferstehung aus dem Scheintod" verletzt worden sein, was aber nicht der Fall ist!

Dennoch: es sind keinerlei Spuren einer Verwesung festzustellen! Der Körper wurde wieder vom Grabtuch getrennt, bevor die Verwesung eingesetzt hatte, er muss also weniger als drei Tage darin gelegen sein.

Doch dabei zeigt sich uns überraschend: Das verkrustete, vom Leinen aufgesogene Blut weist keine Zeichen einer gewaltsamen Trennung auf, wie sie beim Lösen des Leichnams von dem Tuch hätte auftreten müssen. Auf beispiellose, unerklärliche Weise wurde der Körper aus dem Leinen entfernt! Die Blutkrusten und das Gewebe sind unverletzt! Ein Raub des Leichnams oder auch eine bloße "Umbettung" erscheint damit ausgeschlossen! Unversehrte Blutkrusten sind nur durch eine wunderbare Auferstehung erklärbar!

All diese und noch viel mehr Einzelheiten können nicht durch eine billige Fälschung erklärt werden. Mit Hinweisen auf dem Grabtuch scheint Jesus uns auch heute, die wir durch 20 Jahrhunderte von Seinem Erdenleben getrennt sind, ein Zeichen geben zu wollen und die Wahrheiten des katholischen Glaubens gegen alle „aufgeklärten“ Zweifler mit göttlicher Kraft zu bestätigen.


Thomas Ehrenberger


(Weitere Informationen und Literatur zum Grabtuch finden Sie hier)

 

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